Ohne Nachjustieren geht nichts

Kompass Geldanleger

Die Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten haben wieder mal gezeigt, welchen Einfluss die gewählte Portfoliostruktur auf die Performance hat. So verkrafteten breitgestreute Depots den Einbruch der Aktienmärkte deutlich besser und diverse Absolute-Return-Produkte konnten in der Krise glänzen. Doch jede noch so ausgefeilte Strategie kann langfristig nicht erfolgreich bleiben, wenn sie nicht regelmäßig angepasst und feinjustiert wird.

Wenn es rauf geht, geht es auch mal wieder runter
Wehmütig schauen Anleger in den letzten Wochen auf die Kurse aus dem April dieses Jahres. Der DAX auf einem neuen Allzeithoch, Zugewinne in beinahe allen Regionen und Branchen. Von dieser Euphorie ist mittlerweile nicht mehr viel übrig geblieben: Mit einsetzenden Spekulationen über die Stabilität des chinesischen Wirtschaftswachstums und Sorgen über die möglichen Auswirkungen einer Zinserhöhung in den USA verschlechterte sich die Stimmung zunehmend. Ende August entlud sich die geballte Verunsicherung dann in panikartigen Verkäufen zunächst an den chinesischen Börsen und in der Folge an den Börsen weltweit. Und auch die extremen Reaktionen der Märkte auf die Entscheidung der US-Notenbank oder auf den Skandal um manipulierte Abgasmessungen durch VW zeigen, dass Anleger wohl noch länger mit derartigen Schwankungen rechnen müssen.

Rebalancing in der Krise
Dies aber als Anlass zu nehmen, sich mit Anpassungen im Depot zurück zu halten und auf ruhigere Zeiten zu hoffen, kann unter Umständen sehr teuer werden. Die besonders stark gesunkenen Aktienpositionen führen nämlich nicht nur zu niedrigeren Erträgen, sondern auch zu einer geringeren Gewichtung innerhalb des Portfolios. Von der ursprünglich gewählten Anlagestrategie bleibt so häufig nicht mehr viel übrig. Wer dieser Entwicklung gegensteuern möchte, kommt also nicht um kleine bis größere Anpassungen herum.
Beim sogenannten Rebalancing wird dabei regelmäßig die festgelegte Verteilung der Anlageklassen wieder hergestellt. Positionen mit positiver Kursentwicklung werden dabei verkauft, um soweit möglich Gewinne „mitzunehmen“. Wertpapiere mit negativer Entwicklung werden dagegen nachgekauft, um von den günstigeren Preisen zu profitieren. Auch wenn manchem Anleger dieses antizyklische Vorgehen gegen das persönliche Bauchgefühl geht, kann nur mithilfe dieser Anpassungen die Anlagestrategie aufrechterhalten werden.

Börsenzyklus und Verhalten Anleger

Schwankende Märkte sind Cost-Average-Zeit
Wie häufig diese Anpassungen vorgenommen werden sollten, ist dabei unter Experten umstritten. Häufig hört man die Faustregel: eine Nachjustierung pro Jahr ist mehr als genug. Dass dies unter Umständen aber auch zu wenig sein kann, haben uns die letzten Wochen gezeigt. Gerade in Zeiten größerer Schwankungen an den Märkten, wie wir sie in den letzten Monaten erlebt haben, lohnt sich der Blick auch auf kleinere Abweichungen vom gewünschten Kurs. Auch mit monatlichen Beträgen zu sparen ist in dieser Zeit sinnvoll. Durch die Durchschnittskaufmethode (Cost-Avarage-Effekt) können die Schwankungen optimal genutzt werden. Ich helfe Ihnen gerne, wenn sich Anpassungen tatsächlich als sinnvoll und notwendig erweisen.

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Anlagekommentar September 2015 – Düstere Marktperformance im Monat August

Anlagetipp

Im letzten Monat zeigte sich der US-amerikanische Dow-Jones Index mit einem Monatsminus von 6,6 Prozent und erinnerte an den Mai 2010, in dem das Ergebnis zuletzt so düster aussah. Fallende Rohstoffpreise und eine sinkende Inflation, sowie Chinas Markteinstieg im Wettlauf um die günstigste Währung haben den Dow-Jones nicht unberührt gelassen und Sie als Marktteilnehmer verunsichert. Unerwartet kam die Abwertung nicht und letztendlich wurde der Renminbi durch die Anbindung an den starken US-Dollar aufgewertet.

Abwertung zur Konjunktur-Stabilisierung?
Gesenkte Zinsen, geminderte Mindestreservesätze und die Abwertung sind ein weiterer Versuch, die Konjunktur zu stabilisieren. Aus der Perspektive Chinas betrachtet, erscheint die Praktik durchaus verständlich und orientiert sich an den Maßnahmen der Volkswirtschaften, wie beispielsweise Europa, wo dieser Weg bereits vor einiger Zeit eingeschlagen und stringent verfolgt wurde. Sollte allerdings die weltweit größte Exportnation in diesen Wettlauf einsteigen und die Währungsabwertung praktizieren, geht dies nicht ohne erhebliche Auswirkungen auf die fragile Global-Konjunktur aus. Auch wenn die chinesische Exportwirtschaft wettbewerbsfähiger wird, steigt im Gegenzug der deflationäre Druck und bringt negative Folgen für Unternehmensgewinne. Eine weitere Abwertung scheint anhand aktueller Prognosen für die kommende Zeit sicher.

Belastete Aktienmärkte bereiten Sorge
Im Einbruch der chinesischen Börse finden Sie nicht die Ursache, wohl aber einen Auslöser der Korrekturen an den internationalen Aktienmärkten. Bisher galt die größte Sorge vieler Anleger steigenden Zinsen, aktuell gelangt die Abkühlung des Wachstums in den Fokus. Auch die schwache Nachfrage und Überkapazitäten, sowie ein abgewerteter Renminbi setzen den Margen und Unternehmensgewinnen nachhaltig zu. Unternehmen mit defensiven und nicht zyklischen Geschäftsmodellen stehen weiter im Vordergrund, vor allem wenn diese ein konstantes Dividendenmodell mit Nachhaltigkeit pflegen. Konjunkturintensive Unternehmen sollten mit Vorsicht betrachtet und besser selektiert werden, da eine Erholung der Weltkonjunktur auch in naher Zukunft nicht prognostiziert werden kann.

Sicherheit auf den Renditemärkten weiter wichtig
In den USA war für September eine Zinserhöhung geplant, doch scheint diese zum aktuellen Zeitpunkt unwahrscheinlich. Für ein derartiges Signal wäre der Zeitpunkt falsch gewählt und würde nicht den gewünschten Effekt erzielen. auch in der Eurozone verfolgen Sie vor allem die Anleihekaufprogramme der EZB mit hoher Aufmerksamkeit und rechnen damit, dass die weiter fallende Inflation zu einer Aufstockung und Verlängerung der Kaufprogramme führt. Investoren und Anleger sollten sich primär auf sicheren Märkten bewegen und sich nicht von kurzfristigen Kursschwankungen beeindrucken lassen. Eine endgültige Entspannung der Märkte wird für 2015 nicht erwartet, sodass Sie die Renditemärkte in erster Linie nach sicherheitsrelevanten Faktoren und nicht nach einem spontanen graphischen Ausschlag der Handelssignale wählen sollten. Nach wie vor bieten langfristige Anlagen mit konstanter Rendite die beste Möglichkeit einer Investition und schließen Risiken durch Marktschwankungen und Unsicherheiten weitestgehend aus.

Anlagestrategie
Die Notenbanken in den Industrieländern verfügen bei Zinsen nahe Null und wenig Spielraum für weitere quantitative Lockerungen kaum noch über Möglichkeiten den Wachstumsbefürchtungen entgegenzuwirken. Die Fed hat die erste geplante Zinserhöhung im September 2015 verschoben, da sie durch die Entwicklung der Wirtschaft und der Finanzmärkte dies als notwendig gesehen hat. Die Prognosen für 2015 bis 2017 wurden nach unten revidiert. Andererseits waren in Europa die im August veröffentlichten Daten positiv. Es wurde darauf gehofft, dass die Fed durch einen ersten Zinsschritt den Märkten etwas ihrer Unsicherheit und Komplexität nehmen könnte. Stattdessen wurde die Unsicherheit durch die Entscheidung weiter erhöht. Die Situation wird nun noch komplexer. Es bleibt derzeit als Basisszenario ein schwaches aber positives Wachstum der Weltwirtschaft. Aktien mit Dividendenrenditen bleiben deshalb weiterhin die vielversprechendste Anlageklasse, trotz gelegentlich erhöhter Kursschwankungen. Der Einbruch Mitte August bei Aktien und anderen Risikoanlagen war eine gute Gelegenheit nachzukaufen.

Eurozone Einkaufsmanagerindex

Der Makro-Ausblick und die Risiko-Ertragsüberlegungen sprechen weiterhin für die Aktienmärkte der entwickelten Märkte. Die USA und Europa bleiben weiter im Fokus und die Schwellenländermärkte (insbesondere Asien) bleiben als Ergänzungsanlage weiter interessant. Aufgrund des immer noch tiefen Ölpreises beginnen die fundamentalen Trends in den Schwellenländern an zu divergieren. In Asien profitieren eine Reihe von Ländern von tieferen Ölpreisen und sinkenden Notenbankzinsen, was langfristig weiterhin für diese Region spricht. Die Einkaufsmanagerindizes in Europa als auch in den USA deuten zumindest auf eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung hin.

USA Einkaufsmanagerindex

Anlageempfehlungen

 Fondsname  Anlagebereich  max. Depotanteil
DWS Top Dividende Aktien Weltweit
Comgest Growth Europe Aktien Europa
Janus Global Life Sciences Fund  Aktien Gesundheit 5 %
Swisscanto Selection Energy Aktien Energie 5 %
Fidelity South East Asia Aktien Asien 20 %
FvS Bond Opportunities Anleihen Unternehmen 15 %
F&C Global Convertible Bond A Wandelanleihen 10 %
Edmond de Rothschild Emerging Bonds Anleihen Schwellenländer 10 %
Ethna-AKTIV – A Mischfonds Europa
Man AHL Trend alternative Investments 10 %

Fondschart

Comgest Growth Europe

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und beruhen auf Quellen, die als zuverlässig gelten. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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Fondsidee des Monats September 2015

Chance und Risiko

Der Veri Multi Asset Allocation von Veritas Investment verwaltet ein Vermögen von 130 Mio. Euro. Der aktiv gemanagte Fonds investiert sein Vermögen zu 65 Prozent in Anleihen und Pfandbriefe, sowie höchstens zu 35 Prozent in Aktien.

Die Anlagestrategie basiert auf einer strategischen Vermögensverteilung, die nicht durch Prognosen, sondern auf Basis von Trendsignalen gesteuert wird. Das Besondere an diesem Fonds ist die Begrenzung des Verlustpotentials, auch Risikobudget genannt, auf 10 Prozent. Hierbei wird mittels der Risk@Work-Software die Verlusttoleranz des Anlegers berücksichtigt und die Allokation des Portfolios mindestens wöchentlich dementsprechend angepasst.

Die Wertentwicklung des Veri Multi Asset der letzten Jahre zeigt die folgende Grafik:

Veri Multi Asset Allocation (R)

Die Fondsstrategie wurde Anfang 2013 auf das neue Anlagesystem geändert. Somit ergeben sich zukünftige Anlagechancen. Der Fonds ist für Anleger geeignet, die aufgrund ihrer Renditeerwartungen bereit sind stärkere Kursschwankungen zu akzeptieren, aber auf eine Begrenzung des Risikos nicht verzichten möchten. Der Anlagehorizont sollte langfrisitg ausgerichtet sein.

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Heftiges Gewitter an den Börsen – was tun?

Gewinne und Verlusste Geldanlage

An den internationalen Aktienmärkten kam es in den vergangenen Handelstagen zu heftigen Turbulenzen. Für die einen ist es bereits wieder eine Wirtschaftkrise und für die anderen nur eine überfällige Preiskorrektur. An den Börsen ist es normal, dass die Kurse steigen und auch mal fallen. In der heutigen Zeit sind für diese starken Ausschläge nach oben oder unten auch die superschnellen algorithmischen Handelsmaschinen mit verantwortlich. Diese reagieren nur auf die programmierten Vorgaben. Deshalb gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen.
Als kleine Hilfestellung möchte ich Ihnen Antworten auf Fragen geben, die Sie in diesen Tagen bewegen könnten.

1. Warum fallen die Kurse so extrem?

  • Die Psychologie hat wieder einmal das Ruder an den Märkten übernommen, der
    Herdentrieb hat eingesetzt.
  • Die Börsianer neigen zu immer extremeren Übertreibungen.
  • Aus Angst, dass der Wachstumstreiber der vergangenen Jahre, China, in sehr viel größeren wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt als bisher zugegeben (aber: selbst am chinesischen Aktienmarkt wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Nach dem starken vorangegangenen Anstieg könnte man die deutliche Korrektur in China auch nur als „normale“ Gegenreaktion interpretieren).
  • Eine ausgeprägte wirtschaftliche Schwäche Chinas könnte die gesamte Weltwirtschaft
    in einen Abwärtssog ziehen.
  • Die zu erwartende US-Zinserhöhung könnte den Kapitalabzug aus den Emerging Markets noch verstärken und diese Länder in eine scharfe Krise stürzen.
  • Angst vor einem Abwertungswettlauf der Währungen.

2. Was sind die Risiken – wo liegen die Chancen?
Risiken:

  • Falls der Verfall der Rohstoffpreise doch der Vorbote einer deutlichen Abschwächung der Weltwirtschaft war: Die Gewinnschätzungen der Unternehmen müssten dann deutlich nach unten revidiert werden.
  • Gefahr einer Self-Fullfilling-Prophecy: Das auf ein zu erwartendes Szenario ausgerichtete Handeln erhöht die Wahrscheinlichkeit auf dessen tatsächliches Eintreten.
  • Falls es zum Hard-Landing der chinesischen Wirtschaft käme, wäre dies für die deutsche Exportwirtschaft nach dem Wegfall des russischen Marktes der zweite herbe Ausfall eines wichtigen Absatzmarktes.

Chancen:

  • Chinesische Währungsabwertung war doch nur ein Schritt zur längerfristig angestrebten
    Aufnahme der chinesischen Währung in den Kreis der Reservewährungen des IWF´s.
  • Chinesische Abwertung wird total überinterpretiert. Schließlich hat der Renminbi
    in den vergangenen Jahren stark aufgewertet; dieser Schritt war in dem gegenwärtigen
    Umfeld, in dem viele Länder versuchen, über eine eigene abwertende Währung Wettbewerbsvorteile zu ziehen, als Reaktion längst überfällig.
  • Aufgrund der Börsenturbulenzen behalten die Notenbanken ihre expansive Notenbankpolitik
    bei oder verstärken diese noch (vor allem die chinesische Notenbank sollte noch genügend Spielraum haben) und stützen damit die Aktienmärkte.
  • Der Verfall der Rohstoffpreise ist nur auf das „Überangebot“ der selbigen zurückzuführen.
    Schließlich wurde in den vergangenen Jahren viel in den Abbau der Rohstoffe investiert.
    Ein Aufschub des Zinsschrittes durch die US-Notenbank könnte an den Märkten auch negativ interpretiert werden (die wirtschaftliche Lage ist noch schlimmer als befürchtet).

3. Greifen die Börsianer dem Crashmonat September vor?

  • Zufall, dass der September bevorsteht.
  • Die Aussage, dass der Crashmonat der September ist, kann man getrost vernachlässigen.
    Die anderen Crashmonate sind der Oktober, November, Dezember, Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli und August.

4. Was sollen Anleger jetzt tun?

  • Kühlen Kopf bewahren. Panik ist ein schlechter Ratgeber!
  • Nach den sehr starken Kursrückgängen innerhalb weniger Handelstage ist es zum sofortigen Ausstieg zu spät. Dennoch ist die Gefahr einer Asienkrise 2.0 nicht zu unterschätzen!
  • Pessimismus ist extrem hoch – Unter Trading-Aspekten antizyklische Kaufgelegenheit,
    Chancen auf eine deutliche Gegenbewegung sind gegeben.

Aus heutiger Sicht erachte ich die Marktentwicklung als deutlich übertrieben an, auch wenn die Risiken und Gefahren sicherlich nicht unbegründet sind. Im Rahmen eines langfrististigen Vermögenaufbaus sollten diese Entwicklungen eher als Chance zum Einstieg und Nachkauf angesehen werden.

Bei weitergehenden Fragen stehen ich Ihnen natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.

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Anlagekommentar August 2015 – Hellas-Einigung und Auswirkungen auf den Finanzmarkt

Anlagetipp

Im Juli herrschte eine stetige Berg- und Talfahrt auf dem Aktien- und Anleihemarkt. An den Wachstumsaussichten Europas in der Gesamtbetrachtung rüttelt Griechenland allerdings nicht, auch wenn viele Anleger mit Unsicherheit auf die politische Entscheidung im Bereich Griechenlandhilfe warteten. Trotzdem führt der Fall Griechenland die mangelnde Konstruktion der einheitlichen Währung vor Augen und zeigt, dass eine Währungsunion unterschiedlich strukturierter Staaten automatisch zu Ungleichgewicht und vermehrtem Stress führt.

Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum und europäische Geschäfte
Rückläufige Rohstoffpreise und ein höherer deflationärer Druck prägen derzeit die Frühindikatoren und zeigen, dass das positiv bewertete Wirtschaftswachstum in den nachfolgenden Monaten dennoch enttäuschen könnte. Asien und andere Emerging Markets agieren langsamer als erwartet und auch die USA hat in den letzten Wochen eher mit einer abgemilderten, realistischen Bewertung performt und die eigentlichen Prognosen der Regierung und US-Notenbanken nicht erfüllt. Für die Eurozone könnten die schwache Währung und der niedrige Energiepreis allerdings vorteilhaft und eine Unterstützung der volkswirtschaftlichen Entwicklung sein. Es ist nicht auszuschließen, dass das schwächelnde China und andere weniger starke Emerging Markets eine negative Auswirkung auf die westlichen Industrieländer nehmen und strukturelle Probleme mit sich bringen. Hohe Schuldenquoten und Leistungsbilanz-Defizite könnten zum neuerlichen Mittelpunkt der Diskussionen werden. Aktuell laufen die Geschäfte noch positiv, wobei der Fokus derzeit auf dem kleinen Wort noch liegt und keine Auskunft über eine weitere positive Entwicklung gibt.

Zinswende auf dem Anleihemarkt nur ein Wunsch
Die angekündigte und von Anlegern bereits erwartete Zinswende bleibt immer noch aus. In den USA wird derzeit hitzig über eine Zinserhöhung diskutiert, doch die nachlassende Konjunktur sollte diese Überlegung aus einer neuen Perspektive betrachten lassen. Da eine Rücknahme der erfolgten Ankündigungen allerdings zum Imageverlust führen könnte, wird der September eine symbolische Anhebung der Zinsen mit sich bringen. Eine Zinserhöhung in den USA führt sicherlich auch auf dem europäischen Markt für eine Veränderung der Performance, da der deflationäre Druck steigen und die Renditen leicht senken wird. Positive Energien sind seit der Hellas-Einigung dennoch zu beobachten und könnten sich langfristig auf den Anleihen- und Aktienmarkt auswirken.

Der Markt wird nur von sehr wenigen Aktien angetrieben, was aber nicht unbedingt mit einem auslaufenden Aufschwung oder gar fallenden Kursen einhergehen muss. Durch niedrige Zinsen und ein stabiles, wenn auch geringes Wachstum der Weltwirtschaft könnten Aktienkurse in absehbarer Zeit wieder steigen und die Anlagen rentabler gestalten.

Großes Fiasko durch Griechenland-Diskussion blieb aus
Strategische Betrachter und kritische Beobachter haben den Markt durch die Griechenland-Debatte schlechter bewertet, als er sich letztendlich gestaltet. Auch wenn der Monat Juli für Anleger mit einem kurzzeitigen Einbruch der Rendite kam und Sorge bereitete, hat sich die Performance zeitnah wieder stabilisiert und das angekündigte große Fiasko blieb aus. Eine genaue Marktbeobachtung lohnt sich derzeit und schafft Chancen für eine renditestarke Anlage.

Anlagestrategie
Die Geldpolitik ist inzwischen für die Finanzmärkte kein maßgeblicher Faktor mehr, denn nach dem laufenden Anleiheprogramm der der EZB sind auf absehbare Zeit keine geldpolitischen Impulse mehr zu erwarten.  Die Ankündigung der US-Notenbank, dass im Herbst die Zinsen erhöht werden hat weiterhin Bestand. Die Erhöhungsschritte werden sicher moderat ausfallen. Somit werden die fundamentalen Entwicklungen die Märkte zusehends mehr beeinflussen als geldpolitische Lockerungen.

Die Börsen im Euroraum haben in diesem Jahr deutlich von der quantitativen Lockerung der EZB profitiert und werden nun weitgehend von der Entwicklung der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne getragen. Der Übergang von einem geldpolitischen zu einem von Gewinnen getragenen Markt wird nicht reibungslos verlaufen. Die überraschende Verbesserung der Einkaufsmanager-Indices im Juni erhöht die fundamentale Unterstützung für die Aktienmärkte der Eurozone. Kurskorrekturen an den Aktienmärken sollten zum Wiederaufbau von Positionen genutzt werden.

Eurozone Einkaufsmanagerindex

Der Makro-Ausblick und die Risiko-Ertragsüberlegungen sprechen weiterhin für die Aktienmärkte der entwickelten Märkte. Die USA und Europa bleiben weiter im Fokus und die Schwellenländermärkte (insbesondere Asien) bleiben als Ergänzungsanlage weiter interessant. Aufgrund des immer noch tiefen Ölpreises beginnen die fundamentalen Trends in den Schwellenländern an zu divergieren. In Asien profitieren eine Reihe von Ländern von tieferen Ölpreisen und sinkenden Notenbankzinsen, was langfristig weiterhin für diese Region spricht.

Anlageempfehlungen

 Fondsname  Anlagebereich  max. Depotanteil
DWS Top Dividende Aktien Weltweit
Comgest Growth Europe Aktien Europa
Janus Global Life Sciences Fund  Aktien Gesundheit 5 %
Swisscanto Selection Energy Aktien Energie 5 %
Fidelity South East Asia Aktien Asien 20 %
FvS Bond Opportunities Anleihen Unternehmen 15 %
F&C Global Convertible Bond A Wandelanleihen 10 %
Edmond de Rothschild Emerging Bonds Anleihen Schwellenländer 10 %
Ethna-AKTIV – A Mischfonds Europa
Man AHL Trend alternative Investments 10 %

Fondschart

Ethna-DYNAMISCH A

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Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und beruhen auf Quellen, die als zuverlässig gelten. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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Freistellungsaufträge gelten ab 2016 nur noch mit Steuer-ID

Steuern

Im kommenden Jahr gibt es im Einkommenssteuergesetz eine kleine Änderung, die jedoch für Geldanleger eine sehr große Auswirkung haben kann. Wer als Geldanleger nicht aufpasst, dem kann die Änderung bei den Freistellungsaufträgen ab dem 1. Januar 2016 Steuerersparnisse kosten.

Neue Regeln bei Freistellungsaufträgen
Ab dem 1. Januar 2016 gelten neue Regeln bei Freistellungsaufträgen für Kapitalerträge. Wenn dem Geldanlageinstitut nicht die Steuer-Identifikationsnummer (ID) des Kunden vorliegt, wird der Freistellungsauftrag ab diesem Tag ungültig. Es fallen dann auf alle Kapitalerträge des Geldanlegers Steuern an, die das Geldanlageinstitut dann direkt an das Finanzamt abführt. Die Abgeltungssteuer liegt in der Regel bei einem Steuersatz von 25 Prozent, zuzüglich Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer auf alle Kapitalerträge. Eine Gutschrift zu viel gezahlter Steuern kann dann erst wieder zeitversetzt beim einreichen der Einkommensteuererklärung für das betreffende Kalenderjahr beantragt werden.

Alte Freistellungsaufträge vor 2011 sind hauptsächlich betroffen
Hintergrund der neuen Regelung ist eine Änderung des Paragraf 45d im Einkommenssteuergesetz (EStG). Es sind vor allem Freistellungsanträge betroffen, die bis zum 31. Dezember 2010 gestellt wurden. Auf den Freistellungsformularen wurde meistens nicht die Steuer-ID abgefragt. Ab dem Jahr 2011 musste die Steuer-ID in den Freistellungsformularen immer angegeben werden. Von daher sollten Geldanleger mit älteren Freistellungsaufträgen ihre hinterlegten Daten beim Geldanlageinstitut dringend überprüfen. Aber auch bei erteilen Freistellungsaufträgen ab 2011 kann ein Blick auf die hinterlegten Daten beim Geldanlageinstitut nicht schaden. Außerdem ist dies eine gute Gelegenheit auch die richtige Höhe des Freistellungsauftrages zu überprüfen. Bei Ehepaaren sollten die Steuer-IDs beider Partner angegeben werden.

Vorteil des Freistellungsauftrages
Wenn ein gültiger Freistellungsaufrag besteht, so bleiben Kapitalerträge bis maximal 801 Euro bei Ledigen bzw. bis 1.602 Euro bei Ehepaaren steuerfrei. Erst bei Kapitalerträgen oberhalb dieser Freibeträge greift die Abgeltungssteuer und das Geldanlageinstitut muss automatisch die Abgeltungssteuer an das Finanzamt abführen.

Kapitaleinkünfte nach Alter 2009

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Was ist eigentlich der Dax?

Kursschwankungen

Der DAX ist der Leitindex der deutschen Börsen. Die Abkürzung steht für Deutscher Aktienindex. Sein Wert spiegelt die Kursentwicklung der 30 größten und umsatzstärksten deutsche Aktien wider, die im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Seit dem 21. Juni 1999 wird der Index-Stand nur noch anhand der Xetrakurse ermittelt.

Wie alles begann
Der DAX wurde am 1. Juli 1988 von der Deutschen Wertpapierbörse, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung entwickelt und eingeführt. Bis zu diesem Datum hatten Banken, zum Beispiel die Commerzbank, sowie Medien wie die „Börsen-Zeitung“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ die Entwicklung der Märkte in eigenen Indizes abgebildet. Der DAX führt den Index der „Börsen-Zeitung“ fort. Die Basis der Indexberechnung ist der 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1.000 Punkten. Die Geschichte der historischen Zeitreihe reicht allerdings bis ins Jahr 1959 zurück. Im DAX sind die 30 größten und umsatzstärksten Aktien deutscher Unternehmen enthalten, welche an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert sind. Für die Größe zählt nur die Marktkapitalisierung, also des Gesamtwertes aller börsennotierten Aktien der jeweiligen Aktiengesellschaft.

DAX Entwicklung 1988 bis 2015

Kurse werden sekündlich berechnet
Die Basis der DAX-Kurse werden sekündlich im elektronischen Handelssystem Xetra der Deutschen Börse in Frankfurt von 9.00 bis 17.30 Uhr berechnet. Es werden dabei die im DAX abgebildeten 30 Aktien gewichtet. Der einzelne Anteil bemisst nach der jeweiligen Gewichtung einer Aktie an der gesamten Kapitalisierung der im Index enthaltenen Werte.

Wie sind die Auswahlkriterien
Der Wert des Unternehmens an der Börse (Marktkapitalisierung) und der Börsenumsatz, sind die wichtigsten Kriterien für die Aufnahmen einer Aktie in den DAX. Immer zum Monatsbeginn wird von der Börse nach diesen Kriterien eine Rangliste erstellt, welche dann dem Arbeitskreis Aktienindizes als Entscheidungsgrundlage bei der Überprüfung des Index dient.

Jährliche Prüfung der Zusammensetzung
wird Einmal jährlich im September wird vom Arbeitskreis Aktienindizes die Zusammensetzung des DAX überprüft. Dem Arbeitskreis Aktienindizes gehören die Deutsche Börse und Banken aus dem In- und Ausland an. Der Arbeitskreis tagt aber vier Mal im Jahr. Diese Sitzung wird im März, Juni, September und Dezember durchgeführt. Dabei überprüft der Arbeitskreis vor allem auch die Zusammensetzung weiterer Indizes. Zur DAX-Familie zählen der M-DAX für Nebenwerte sowie der S-DAX für Kleinwerte, denen je 50 Firmen angehören. Zudem gibt es noch den Tec-DAX mit 30 Technologieaktien.

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Streiks und ihre Folgen für die Geldanlage

Anlegerinformation

Bahn, Kita, Post – Deutschland streikte. Und verlor dadurch etliche Arbeitstage: Schon knapp 500.000 Tage traten Arbeiter verschiedener Branchen 2015 insgesamt in den Ausstand. Das ist der längste Zeitraum seit 1993. Ein beunruhigender Trend? Angesichts der neuen deutschen (Streik)-Welle drängt sich die Frage auf, welche Auswirkungen diese Streiks haben und wie davon auch die Finanzwelt betroffen ist.

Welcher Schaden entsteht durch Streiks für den Anleger
Die Antworten darauf fallen sehr unterschiedlich aus. Umstritten sind die Schäden für eine Volkswirtschaft schon immer. Manche streiten sie sogar vollkommen ab. Nach dem Motto: „Wenn etwa die Bahn nicht fährt, haben dafür Taxis und Busse mehr zu tun. Wo ist da der gesamtwirtschaftliche Schaden?“ Folgt man jedoch den Berechnungen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dann haben die vergangenen Streiks im Güterverkehr der Bahn Schäden von „bis zu einer halben Milliarde Euro“ verursacht. Beim Dachverband der Lokführergesellschaft GDL hingegen, dem Deutschen Beamtenbund (dbb) hält man solche Zahlen – siehe oben – für übertrieben und verzichtet gleichzeitig auf eigene Berechnungen.

Streik in der Wirtschaf 2015

Der Bedarf bleibt, nur der Ertrag wird anders verteilt
Das betroffene Unternehmen selbst, die Deutsche Bahn, bezifferte ihren Schaden „in zweistelliger Millionenhöhe“. Das aber lässt sich keineswegs in der Summe als negative Auswirkung auf die Wirtschaft übertragen. Denn andere Unternehmen haben vom Bahnstreik profitiert. Im Personenverkehr waren es die Fernbusse, im Güterverkehr waren vor allem große und kleine Logistikunternehmen gefragt, die Situation zu überbrücken.

Kleine und mittlere Unternehmen profitieren 
Es sind also oft die kleineren Unternehmen, die es mit ihrer Flexibilität schaffen, neue Marktanteile zu gewinnen. Anleger, die in die so genannten KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) investiert sind, dürften mittel- und langfristig davon profitieren. Außerdem ist hier jede Menge Potenzial vorhanden: Im Bereich der Europäischen Union fallen ca. 99 Prozent aller Unternehmen unter diese Definition! Die Auswahl ist also riesig.

Darüber hinaus verdeutlichen die Streiks bei der Bahn die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen. Ein Ausweichen von Bahnreisenden auf Fernbusse gelingt nur mit einem funktionstüchtigen Verkehrsnetz. Gleiches gilt für den Güterverkehr, der zum Großteil dann via LKW, Schiff oder Luft transportiert werden muss. Lange Jahre wurden diese Themen politisch aufgeschoben oder verschlafen. Brücken wurden nicht rechtzeitig saniert, der Ausbau von Autobahnen zögert sich vielen Orts über Jahre hin und Häfen wurden zum Teil geschlossen. Der aufgelaufene Investitionsstau wird die öffentlichen Kassen in den nächsten Jahren übermäßig belasten. Mögliche Alternativen sind privatisierte Infrastrukturmaßnahmen.

Fazit
Für die Wirtschaft insgesamt bringt ein Streik einen überschaubaren Schaden, dafür aber Chancen für Anleger. Sie müssen nur das richtige Investment wählen.

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Anlagekommentar Juli 2015 – Die Beeinflussung der Märkte durch die Griechenland-Krise

Anlagetipp

Im Rückblick hat die Griechenland-Krise die Kapitalmärkte nachhaltig beeinflusst und dabei den Auslöser gebildet. Auch wenn ursprünglich von einer Korrektur der Aktienmärkte die Rede war, lässt sich dieser Zusammenhang nicht erstellen und die Kursgewinne im ersten Quartal waren ebenso wenig ungewöhnlich, wie die daraus resultierende Gegenbewegung im Anschluss. Die Erpressung der Märkte kann als gescheitert betrachtet werden, was in Anbetracht der marginalen Bedeutung der griechischen Wirtschaftsleistung auf den Weltmärkten nicht verwunderlich ist.

Der ökonomische Bankrott Griechenlands und seine Auswirkungen auf den Kapitalmarkt
Die Weltwirtschaftsleistung der Helenen beträgt lediglich 0.3 Prozent und ist somit von einer untergewichteten Performance begleitet. Auch beim Bruttoinlandsprodukt in Euroland sind die Griechen lediglich mit 1.8 Prozent beteiligt, wodurch der ökonomische Bankrott realistisch betrachtet keinen Einfluss auf die Kapitalmärkte der Welt nehmen sollte. Als einzige Gefahr wird der Vertrauensentzug von Investoren gehandelt, der sich auf die Gesamtheit Südeuropas bezieht und nicht auf Griechenland beschränkt wird. Doch auch diese Sorge erweist sich als unbegründet und Europa zeigt sich wesentlich robuster, als allgemein angenommen wurde. Die griechische Regierung spekulierte auf Verwerfungen Gesamt-Europas an den Kapitalmärkten, doch blieb dieser befürchtete Faktor aus und hat nur einmal mehr bewiesen, dass Griechenland auf den Märkten eine eher untergeordnete Position einnimmt. Derzeit ist das Thema Griechenland permanent präsent und verdrängt andere Themen aus den Nachrichten. Auch wenn die Staatsverschuldung mit 300 Milliarden Euro nicht gering ist und mit der Aufaddierung weiterer Forderungen auf 500 Milliarden Euro anwächst, wurde der offensichtliche Bankrott noch nicht festgestellt und ist ökonomisch gesehen längst Realität und nicht mehr von der Hand zu weisen.

Europas Aktien zeigen sich mit hoher Volatilität
Anhand der Grexit Sorgen und des konstanten Themas Griechenlands stehen die europäischen Aktienmärkte unter einer hohen Belastung. Mit hoher Volatilität und einer Kursreduzierung von 15 bis 20 Prozent muss der Aktienmarkt aber nicht länger mit zweifelhaftem Blick, sondern vielmehr mit dem Fokus neuer Chancen Beachtung finden. Vor allem längerfristige Dividendenpapiere können einen Vorteil erbringen und profitieren davon, dass die Zinsen derzeit niedrig und das Wirtschaftswachstum weiter stabil ist. Auch der japanische und US-amerikanische Markt sind weiter von Interesse. Neben Aktien zeigen sich auch Anleihen aus den USA interessant und überzeugen mit einem ansprechenden Niveau der Rendite. Eine Euphorie bezüglich der wachsenden US Wirtschaft sollten Sie allerdings nicht überbewerten, da ein Wachstum von mehr als 2 Prozent auch in diesem Jahr ausgeschlossen scheint. Eine Steigerung der Inflation müssen Sie nicht fürchten, auch diese ist unangebracht und steht in keiner Relation zur tatsächlichen Bewertung der wirtschaftlichen und kapitalmarktorientierten Lage auf dem Markt.

Wer sich von der Griechenland-Krise nicht zu stark beeinflussen lässt, kann auf dem Kapitalmarkt verschiedene positiv bewertete Chancen nutzen.

Europäische Union: Inflationsrate von Januar 2014 bis Januar 2015 (gegenüber dem Vorjahresmonat)

Anlagestrategie
Die Geldpolitik ist mittlerweile für die Finanzmärkte kein maßgeblicher Faktor mehr, denn nach dem laufenden Anleiheprogramm der der EZB sind auf absehbare Zeit keine geldpolitischen Impulse mehr zu erwarten. Auch von der Japanischen Zentralbank sind in diesem Jahr keine weiteren marktstützenden Aktionen zu erwarten. Die US-Notenbank hat angekündigt, dass im Herbst die Zinsen erhöht werden dürften, wobei die weiteren Erhöhungsschritte moderat ausfallen würden. Somit werden die fundamentalen Entwicklungen die Märkte zusehends mehr beeinflussen als geldpolitische Lockerungen.

Die Börsen im Euroraum haben in diesem Jahr deutlich von der quantitativen Lockerung der EZB profitiert und werden nun weitgehend von der Entwicklung der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne getragen. Der Übergang von einem geldpolitischen zu einem von Gewinnen getragenen Markt wird nicht reibungslos verlaufen. Die überraschende Verbesserung der Einkaufsmanager-Indices im Juni erhöht die fundamentale Unterstützung für die Aktienmärkte der Eurozone. Kurskorrekturen an den Aktienmärken sollten zum Wiederaufbau von Positionen genutzt werden.

Der Makro-Ausblick und die Risiko-Ertragsüberlegungen sprechen weiterhin für die Aktienmärkte der entwickelten Märkte. Die USA und Europa bleiben weiter im Fokus und die Schwellenländermärkte (insbesondere Asien) bleiben als Ergänzungsanlage weiter interessant. Aufgrund des immer noch tiefen Ölpreises beginnen die fundamentalen Trends in den Schwellenländern an zu divergieren. In Asien profitieren eine Reihe von Ländern von tieferen Ölpreisen und sinkenden Notenbankzinsen, was langfristig weiterhin für diese Region spricht.

Anlageempfehlungen

 Fondsname  Anlagebereich  max. Depotanteil
DWS Top Dividende Aktien Weltweit
Comgest Growth Europe Aktien Europa
Janus Global Life Sciences Fund  Aktien Gesundheit 5 %
Swisscanto Selection Energy Aktien Energie 5 %
Fidelity South East Asia Aktien Asien 20 %
FvS Bond Opportunities Anleihen Unternehmen 15 %
F&C Global Convertible Bond A Wandelanleihen 10 %
Edmond de Rothschild Emerging Bonds Anleihen Schwellenländer 10 %
Ethna-AKTIV – A Mischfonds Europa
Man AHL Trend alternative Investments 10 %

Fondschart
DWS Top Dividende LDwichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und beruhen auf Quellen, die als zuverlässig gelten. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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Keine Panik wegen Griechenland

Kursschwankungen

Seit Monaten schachern Athen, die EU und die Weltbank um die Zukunft Griechenlands wie auf einem Wochenmarkt. Entsprechend nervös präsentieren sich auch die Kapitalmärkte. So schwankte beispielsweise der Deutsche Aktienindex DAX von Mitte April bis Anfang Juli zwischen rund 12.500 Punkten und 10.900 Punkten. Eine Wegstrecke von satten 1.600 Punkten oder fast 13 Prozent innerhalb von knapp zehn Wochen. In der Helenen-Tragödie dürfte das letzte Kapital noch nicht geschrieben sein, darin sind sich die Experten einig. Doch vom Hin und Her an den Kapitalmärkten können mittelfristig orientierte Anleger auch profitieren.

Griechenland – eine gute Gelegenheit, um auch mal wieder über Cost-Average nachzudenken!
Die griechische Tragödie eröffnete über das vergangene Wochenende einen neuen Akt. Ich gehe weiter davon aus, dass kein Grund zur Panik besteht und sehe die Marktreaktion als gute Kaufgelegenheit für zu investierende Gelder. Es gilt unverändert, mit möglichst wenig Emotionen zu handeln und breit diversifiziert zu investieren. Vermögensverwaltungen und vermögensverwaltende Konzepte im Rahmen einer langfristigen Strategie bieten enorme Vorteile. Auch Sparpläne profitieren.

Kursschwankungen in Gewinne umwandeln
Wer über einen Aktiensparplan oder mit Investmentfonds regelmäßig feste Beträge investiert, profitiert mittelfristig automatisch von schwankenden Kursen. Dieser so genannte „Cost-Average-Effekt“ – auf deutsch: Durchschnittskosten-Effekt – besagt nichts anderes, als dass Anleger, die regelmäßig in Raten investieren, unterm Strich günstige Einstiegskurse erhalten und damit am Ende auch eine höhere Wertsteigerung mit ihren Investments erzielen.

Durchschnittskaufmethode

Cost-Average-Effekt nutzen – gerade in volatilen Marktphasen!
Für den langfristigen Investor ist mit der Entzerrung des Kaufzeitpunktes die wichtige psychologische Hürde des zu teuren Kaufs genommen. Es ist die absolut überlegene Sparform in allen Belangen: Rendite, Verfügbarkeit, Diversifikation, Steuer, Kosten.

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