Streiks und ihre Folgen für die Geldanlage

Anlegerinformation

Bahn, Kita, Post – Deutschland streikte. Und verlor dadurch etliche Arbeitstage: Schon knapp 500.000 Tage traten Arbeiter verschiedener Branchen 2015 insgesamt in den Ausstand. Das ist der längste Zeitraum seit 1993. Ein beunruhigender Trend? Angesichts der neuen deutschen (Streik)-Welle drängt sich die Frage auf, welche Auswirkungen diese Streiks haben und wie davon auch die Finanzwelt betroffen ist.

Welcher Schaden entsteht durch Streiks für den Anleger
Die Antworten darauf fallen sehr unterschiedlich aus. Umstritten sind die Schäden für eine Volkswirtschaft schon immer. Manche streiten sie sogar vollkommen ab. Nach dem Motto: „Wenn etwa die Bahn nicht fährt, haben dafür Taxis und Busse mehr zu tun. Wo ist da der gesamtwirtschaftliche Schaden?“ Folgt man jedoch den Berechnungen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dann haben die vergangenen Streiks im Güterverkehr der Bahn Schäden von „bis zu einer halben Milliarde Euro“ verursacht. Beim Dachverband der Lokführergesellschaft GDL hingegen, dem Deutschen Beamtenbund (dbb) hält man solche Zahlen – siehe oben – für übertrieben und verzichtet gleichzeitig auf eigene Berechnungen.

Streik in der Wirtschaf 2015

Der Bedarf bleibt, nur der Ertrag wird anders verteilt
Das betroffene Unternehmen selbst, die Deutsche Bahn, bezifferte ihren Schaden „in zweistelliger Millionenhöhe“. Das aber lässt sich keineswegs in der Summe als negative Auswirkung auf die Wirtschaft übertragen. Denn andere Unternehmen haben vom Bahnstreik profitiert. Im Personenverkehr waren es die Fernbusse, im Güterverkehr waren vor allem große und kleine Logistikunternehmen gefragt, die Situation zu überbrücken.

Kleine und mittlere Unternehmen profitieren 
Es sind also oft die kleineren Unternehmen, die es mit ihrer Flexibilität schaffen, neue Marktanteile zu gewinnen. Anleger, die in die so genannten KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) investiert sind, dürften mittel- und langfristig davon profitieren. Außerdem ist hier jede Menge Potenzial vorhanden: Im Bereich der Europäischen Union fallen ca. 99 Prozent aller Unternehmen unter diese Definition! Die Auswahl ist also riesig.

Darüber hinaus verdeutlichen die Streiks bei der Bahn die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen. Ein Ausweichen von Bahnreisenden auf Fernbusse gelingt nur mit einem funktionstüchtigen Verkehrsnetz. Gleiches gilt für den Güterverkehr, der zum Großteil dann via LKW, Schiff oder Luft transportiert werden muss. Lange Jahre wurden diese Themen politisch aufgeschoben oder verschlafen. Brücken wurden nicht rechtzeitig saniert, der Ausbau von Autobahnen zögert sich vielen Orts über Jahre hin und Häfen wurden zum Teil geschlossen. Der aufgelaufene Investitionsstau wird die öffentlichen Kassen in den nächsten Jahren übermäßig belasten. Mögliche Alternativen sind privatisierte Infrastrukturmaßnahmen.

Fazit
Für die Wirtschaft insgesamt bringt ein Streik einen überschaubaren Schaden, dafür aber Chancen für Anleger. Sie müssen nur das richtige Investment wählen.

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