Die sinkende Risikobereitschaft und ihre Risiken

Seit verschiedenen Markt-Crashs und den damit einhergehenden Verlusten für Anleger hat sich die Bereitschaft zum Risiko minimiert. Doch mindert die geringe Risikobereitschaft der Anleger die Probleme nicht, sondern sorgt für eine Verschärfung. Weniger Risiko eingehen heißt, sich auf eine Finanzierungslücke zwischen den zukünftigen Verpflichtungen und den Einkünften zu begünstigen. Das Vermögen vieler Anleger ist geringer geworden, wobei die Finanzkrise aber nicht für eine Verringerung der zukünftigen Verpflichtungen beigetragen hat. Minirenditen bei sicheren Anlageformen helfen nicht dabei, die Lücke in der Finanzierung zu schließen und eine adäquate Altersvorsorge zu schaffen.

Unvermeidliche Risiken unbewusst eingehen
Die sogenannten sicheren Häfen sind in der Realität gar nicht so sicher, wie es dem Verbraucher und Anleger suggeriert wird. Inflationsrisiken steigen durch die explosionsartige Vermehrung des Geldes, was eine langfristige Planung des Wohlstands mit vermeintlich sicheren Anlagen unmöglich erscheinen lässt. Fallende Zinsen bei Anlagen mit geringem Risiko mindern deren Attraktivität und wirken sich negativ auf eine Ansparung für den Lebensabend aus. Auch ein verkürzter Anlagehorizont ist zu beobachten, welcher ebenfalls Einfluss auf die Rendite nimmt und daraus resultiert, dass Anleger ihr Geld in greifbarer Nähe behalten und es nicht langfristig aus der Hand geben möchten. Für die Vorsorge ist es nicht ratsam, sich auf Niedrigzins-Anlagen ohne offensichtliches Risiko zu berufen. Denn auch hier ist das Risiko in Form der Inflation gegeben, wobei es sich noch negativer auf den Anleger auswirkt, als es bei riskanteren aber mit höherer Rendite versehenen Anlagen beobachten lässt. Mit einem auf die Anlageziele gestalteten Anlagenmix lässt sich das Risiko kalkulieren und gleichermaßen ein sicherer Hafen, aber auch ein Horizont für hohe Rendite ansteuern. Ohne eine taktische Diversifikation sind Anlagen in der aktuellen Zeit wenig rentabel und bringen meist geringere Zinsen, als das Geld durch die Inflation an Wert verliert.

Zweifel am Diversifizieren tauchen auf
Anhand der jüngsten Entwicklungen auf dem Markt gewinnt Risikomanagement immer mehr an Bedeutung. Als viele Anlagekategorien gleichzeitig an Wert verloren, kamen vielleicht Zweifel am Wert der Diversifizierung hoch, doch langfristig bleibt sie ein wesentliches Werkzeug zum Risikomanagement. In Bausteinen anlegen und hier einen richtigen Mix für ein sicheres und ertragreiches Fundament finden ist eine Strategie, die vorrangig gewählt werden sollte. Auch bei der Vorliebe zur Anlage in scheinbar sichere Immobilien ist es angeraten, eine Streuung des Risikos zu wählen und sich nicht nur auf eine Schiene zu forcieren. Verschiedene Anlagen beinhalten verschiedene Risiken, sodass eine Rendite erzielt werden und sich auch beim Einbruch einer Anlagestrategie das Vermögen nicht relativieren muss. Im Risikomanagement wird nicht auf eine Vermeidung der Risiken spekuliert, sondern eine Abwägung der Chancen und Risiken angestrebt. Wichtig ist die Erkenntnis zu Anlagen, die in langer perspektivischer Betrachtung dem Wachstum unterliegen und sich so positiv auf eine Anlage auswirken. Je überlegter und weitreichend gestreuter eine Anlage gewählt wird, umso geringer ist das Risiko und umso höher die Chance, eine attraktive Vorsorge für den Lebensabend zu wählen und wirklich überlegt anzulegen.

Anleger sollten kaufen, wenn die Kanonen donnern und verkaufen, wenn die „Bild“ berichtet.

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  1. Der Artikel ist wirklich sehr interessant. Ich habe mit in jüngster Vergangenheit ebenfalls mit dieser Thematik, vor allem mit den Zertifkaten beschäftigt. Aufgrund ihrer Beschaffenheit, können Zertifikate eine günstige und renditestärke Alternative zu den herkömmlichen Möglichkeiten der Geldanlage darstellen. Je nach Risikotyp kann auf unterschiedliche Zertifikatarten zurück greifen. Dieser Vorteil macht sie vor allem im Bereich der Retail-Produkte sehr beliebt. Im Gegensatz zu anderen Produkten, hier vor allem Fonds, darf man jedoch auf gewisse Risiken nicht vergessen. Die grundsätzlichen Risiken sind maßgeblich vom Zertifikatetyp abhängig. Ein Risiko betrifft jedoch alle – das Emittentenrisiko. Wenn man sich dessen Risiko bewusst ist, können Zertifikate als sehr gutes sowie auch renditestarkes Anlageinstrument dienen.

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