Anlagekommentar November 2019 – Die De-Eskalation im Handelskonflikt sorgt für gute Stimmung an den Märkten

Anlagetipp

Die Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA waren die größte Unsicherheitsquelle für das globale Wirtschaftswachstum in den letzten zwei Jahren. Nach langen Verhandlungen zeichnet sich nun eine vorläufige Vereinbarung in Richtung eines ersten Handelsabkommens ab, wenn gleich die großen strukturellen Fragen im Handelsstreit nach wie vor ungeklärt bleiben. Auch die überraschende Einigung auf ein Brexit-Abkommen zwischen der britischen Regierung und der Europäischen Union (EU), ist ein weiterer positiver Wendepunkt für die Kapitalmärkte. Mit der Abstimmung im Unterhaus, den Gesetzgebungsprozess in die nächste Phase treten zu lassen, bleibt die Hoffnung auf einen geregelten EU-Austritt von Großbritannien. An den Aktienmärkten sorgten diese Nachrichten für neue Jahreshöchst- oder gar Rekordstände. Die weitere Abschwächung der Konjunkturindikatoren aus den USA, China und der Eurozone und die andauernde Verstimmung des globalen Automobilmarktes wurden dagegen von den Anlegern ignoriert.

Entwicklung der Anlagemärkte
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China blieb für die Kapitalmärkte weiter dominierend. Die chinesische Regierung signalisierte ihre Bereitschaft für einen vorläufigen Handelsdeal mit den USA. Nach dem Treffen hochrangiger Vertreter beider Seiten Mitte Oktober, legten beide Seiten Pläne für eine erste Teileinigung vor. Profitieren von diesen Nachrichten konnten vor allem zyklisch und industriell geprägte Indizes. So konnte in Europa der schwedische OBX Index um 5,2 Prozent zulegen und lag damit nur knapp hinter dem russischen RTS Index mit einem Zuwachs von 6,1 Prozent. Auch der deutsche DAX Index konnte um 3,5 Prozent zulegen und profitierte hauptsächlich von der unerwarteten Einigung zwischen Großbritannien und der EU für einen neuen Austrittsplan und der generellen Zustimmung des britischen Parlaments zum Entwurf. In Asien übernahm der japanische NIKKEI 225 Index mit einem Gewinn von 5,4 Prozent eine Führungsposition. In den USA der technologielastige NASDAQ 100 Index mit 4,3 Zuwachs glänzen. Demgegenüber konnten führenden Indizes der hochkapitalisierten Werte, wie der europäische STOXX Europe 50 Index oder der amerikanische Dow Jones Industrial Average Index nur leicht zulegen.

DAX Entwicklung

Dagegen konnten die Konjunkturindikatoren keine Verbesserung erreichen. So fiel das Gros der US-Konjunkturdaten weiter zurück. Hauptsächlich schwächere Daten vom Arbeitsmarkt, eine rückläufige Stimmung bei den Industrie- und Dienstleistungsunternehmen und der Rückgang der Industrieproduktion mahnten, dass sich die amerikanische Wirtschaft nicht von der globalen Konjunktur vollständig abkoppeln kann. Lediglich die Ausgabenfreude der amerikanischen Konsumenten blieb ungebrochen. Auch in China gingen die Fundamentaldaten weiter zurück, was bei den Anlegern aber nicht zu einem nachhaltigem Verdruss führe. Die chinesische Wirtschaft wuchs nur noch mit 6,0 Prozent, was den niedrigsten Wert seit fast 30 Jahren bedeutet. Dagegen konnten auch die Anleiherenditen ihren jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen. Insbesondere die Kurse von Staatsanleihen von Ländern mit stark negativen Renditen gaben deutlich nach. So verringerte sich die Negativverzinsung der deutschen zehnjährigen Bundesanleihe auf -0,41 Prozent. Die Rendite der zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihe stieg dagegen unwesentlich auf 1,69 Prozent an.

Von der Generation Zins zur Generation Dividendenrendite
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 haben die großen Notenbanken enorme Mengen an Liquidität in den Markt „gepumpt“. Zusammengerechnet handelt es sich um einen Betrag von rund 10 Bio. US-Dollar. Dies erfolgte zunächst mit der Maßgabe, einen wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern und um Staaten und Währungen wie den Euro zu schützen. Um die Wirtschaft und die verschuldeten Staatshaushalte weiter zu stabilisieren, blieben die Zinsen weiter niedrig. Dies sollte zum einen die Kreditvergaben erleichtern und zum zweiten die kaum spürbare Inflation in Richtung des EZB-Zielwerts von zwei Prozent bringen. Seit dem verharrt besonders die Europäische Zentralbank (EZB) bis heute im Krisenmodus mit Leitzinsen von derzeit 0,0 Prozent, um die Staaten Südeuropas zu stützen, die aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) ohne Geld zum Nulltarif in die Krise zurückzufallen drohen. Aus heutiger Sicht kann man sagen, dass es noch lange dauern wird, bis es wieder Zinsen gibt, welche auch nach Abzug der Inflation noch attraktiv sind. Waren frühere Generationen davon geprägt, Geld möglichst sicher anzusparen und dafür ordentliche Zinsen zu erzielen, muss die jetzige Generation umdenken und zu einer Generation der Dividendenwerte werden.

Wer heute Rentenpapiere als langfristige Anlage erwirbt, weiß angesichts der Minusrenditen von vornherein, dass es ein Verlustgeschäft wird. Denn bei Rückzahlung der Papiere bekommt man weniger zurück, als man ursprünglich an­gelegt hat. Was sind dann Alternativen? Am nahelie­gendsten sind natürlich Aktien, denn auch damit kann man gute Erträ­ge erzielen, vor allem, wenn man diese langfristig hält. Bei einem Anla­gehorizont von 15 Jahren, konnte man beim DAX Index eigentlich keine Verluste machen. Traditionelle Rentenanleger scheuen trotzdem Dividendenpapiere wie der Teufel das Weihwasser. Sie verweisen immer wieder auf die Kursrisiken, in unsicheren Zeiten wie heute auch auf die Gefahr eines Crashs.

Dann bleiben als Empfehlung Formen zwischen Renten und Aktien. Eine ist, sich bei Aktien auf die Dividendenrendite zu fokussieren. In der Vergangenheit wurden Dividendenrenditen oft ver­nachlässigt, da sie niedriger als die Bondrenditen waren. Seit der großen Finanzkrise 2008 ist dies jedoch nicht mehr der Fall. Denn das Verhältnis Renten zu Aktien hat sich gedreht. Die im DAX Index enthalte­nen Aktien erwirtschaften seitdem kontinuierlich stabile Renditen von 3 bis 4 Prozent. Dies ist ein ordentliches Ergebnis in Zeiten von Minuszinsen. Die Bondrenditen sind in diesem Zeitraum weit davon entfernt, schlimmer noch, aktuell sind sie negativ. Dividendenrenditen haben zwar auch weiterhin Kursrisiken, geben aber mehr Sicherheit, zumindest wenn man eine langfristige Anlagestrategie verfolgt. Die andere Möglichkeit sind gemischte Fonds bestehend aus Renten und Aktien. Früher war der Charme der Mischfonds, dass der Rentenanteil die Sicherheit garantierte und der Aktienanteil dagegen den Ertrag durch die Kursgewinne brachte. Dieses Verhältnis hat sich mittlerweile umgekehrt. Die Kursgewinne kommen heute von den Bonds, die Basisstabilität der Rendite dagegen von den Aktien und den enthaltenen Dividendenzahlungen. Deshalb sind gemischte Fonds nach wie vor attraktiv.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Wenn man die wichtigsten Faktoren, welche die Risiko-Anlagen beeinflussen betrachtet, sind die Signale derzeit schon mit Warnhinweisen bestückt. Die gesamtwirtschaftlichen Daten, insbesondere die Inflation und die Arbeitsmarktdaten, liefern mittlerweile leichte Hinweise darauf, dass das Wirtschaftswachstum und der Konjunkturzyklus zu Ende gehen. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres 2018 neigt die Konjunktur weiter zur Schwäche, was vor allem durch das verarbeitende Gewerbe verursacht wurde. Die schwächere Industriekonjunktur ist sowohl auf branchenspezifische Faktoren, wie eine schwache Automobilnachfrage in China als auch auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen US-Zollpolitik zurückzuführen. Dass die wirtschaftliche Dynamik ihren Höhepunkt hinter sich hat und ein deutlicher Abschwung in Sicht sein könnte, wird durch gewisse Abschnitte der US-Zinskurve signalisiert. Deshalb legen die weiter anhaltenden handelspolitischen Unsicherheiten und die US-Zinskurve eine gewisse Vorsicht nahe.

Obwohl die Anlagemärkte zurzeit weiter durch eine möglicherweise kurz bevorstehende (Teil-) Einigung des Handelskonfliktes gestützt werden, sollte die Risiko-Allokation entsprechend der Anlagestrategie umsichtig bleiben. Zwar spricht für Aktienanlagen weiterhin ein fortgesetztes, wenn auch moderates Wachstum der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne, da die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen weitgehend die aktuellen Kurse widerspiegeln, dennoch kann es kurzfristig zu Abwärtsbewegungen an den Märkten kommen. Dies liegt zum einen an der geopolitischen Lage, sowie den aktuellen Daten für die US-Wirtschaft, die auf eine deutliche Verlangsamung hin deuten und da die US-Zinskurve mittlerweile ausreichend invertiert. Aufgrund dieser Faktoren sollten Risikoanlagen vorübergehend untergewichtet bleiben, auch wenn die Risiken mittlerweile an den Märkten teilweise eingepreist sein dürften und die Marktstimmung bereits recht schwach ist.

Weiterhin sorgen die Dividendenwerte für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte leiden derzeit unter der amerikanischen Wirtschafts- und Währungspolitik, bleiben aber langfristig weiterhin als Beimischung interessant. Der Fokus bleibt hierbei weiterhin auf Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region gerichtet. Als interessantes langfristiges Thema zur Depotbeimischung kann der Fokus auf eine „Alternde Gesellschaft“ gelegt werden und über unterschiedliche Anlagemöglichkeiten abgebildet werden. Auch globale Immobilienaktienfonds können zur Depotdiversifikation beitragen, denn stabile Dividendenzahlungen durch regelmäßige Mieterträge und die Partizipation an aussichtsreichen Langfristtrends zeichnen diesen Anlagebereich aus. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren weiter eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen. In diesem Umfeld sollten Unternehmensanleihen aus dem gesamten Euroraum weiter den Vorzug bekommen.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.

Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:

  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Worauf kommt es bei der Wahl der richtigen Fonds an?

Anlageideen

Für den langfristigen Vermögensaufbau sind Investmentfonds ein ideales Instrument. Allerdings ist die
Auswahl eines beziehungsweise der richtigen Fonds alles andere als einfach. Ein Blick auf aktuelle Fondsstatistik offenbart das Dilemma: Aktuell können Anleger aus über 10.000 in Deutschland zugelassenen Investmentfonds auswählen. Wer die Qual hat, hat bekanntlich auch die Wahl. Wer bei der Selektion jedoch einige Regeln einhält, wird langfristig mit einem Fondsinvestment erfolgreich Vermögen aufbauen. Wie man dieses Dilemma lösen kann, ist im nachfolgende Artikel beschrieben.

Ziele des Fonds
Fonds ist nicht gleich Fonds. Je nachdem wo und wie er investiert, sind die Ziele gänzlich unterschiedlich. Beispiel: Strebt der Fonds eine absolut positive oder eine relative Rendite an? Und wie lang ist der Anlagehorizont? Kurzum: Welche Fonds decken sich grundsätzlich mit den eigenen Rahmenbedingungen?

Funktionsweise von Investmentfonds

Alter und Größe des Fonds
Um es auf den Punkt zu bringen: Fondsmanager müssen sich zunächst einmal beweisen. Sie müssen zeigen was sie können. Ohne eine ausreichend lange Historie ist das schwierig. Ausnahmen sind sicherlich erlaubt. Jedoch sollte ein Investmentfonds mindestens drei, besser fünf Jahre eine Historie vorweisen können. Wichtig ist auch die Größe des Fonds. Ist er zu klein, steigt die Kostenbelastung, da die gegebenen Fixkosten die erzielte Rendite zu stark schmälern oder gar komplett aufzehren können. Grundsätzlich sollten sehr kleine Fonds mit einem Volumen unter 20 Millionen EUR kritisch hinterfragt werden. Nach oben sind zwar keine Grenzen gesetzt. Liegt eine Spezialstrategie vor oder deckt der Fonds nur einen kleinen Markt ab, könnte auch hier ein Problem entstehen. Fonds die in großen Märkten investieren, vertragen auch ein großes Volumen.

Performance und Risiken des Fonds
Diese lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Historische Rendite- und Risikokennzahlen geben Ihnen einen guten ersten Eindruck über die erbrachte Leistung eines Fondsmanagers. Eine gute Risikokennzahl ist der Draw Down. Er zeigt Ihnen, wie hoch ein zwischenzeitlicher Verlust in der historischen Betrachtung war. Das lässt zwar nicht zwingend eine Vorhersage zu, gibt aber, insbesondere nach Krisenphasen wie Ende 2018, einen guten Hinweis darauf, was in einem Krisenszenario auf Sie zukommen kann. Das Andere sind die grundsätzlichen, also strukturellen Risiken und Renditemöglichkeiten. Sie zeigen Ihnen das prinzipielle Risiko/Ertrags-Profil eines Fonds auf.

wichtig beim fonds

Externe Meinung
Holen Sie sich eine externe Meinung ein. Ratingagenturen bieten sich hier gerne an, sind aber häufig nicht zielführend. Ein persönlicher Anlageberater hilft Ihnen hier weiter, da er nicht nur über die nötige Erfahrung sondern in der Regel auch über Möglichkeiten verfügt, an tiefergehende Informationen zu kommen.

Die Gesamtkomposition
Last but not least kommt es auf die Gesamtkonstellation an. Wie bei einem Speisegericht haben auch hier die einzelnen Komponenten Ihres Depots eine Wechselwirkung untereinander. Die Kunst besteht darin, die Investmentfonds so zu selektieren, dass die Summe eine Gesamtkomposition ergibt, die Ihren Bedürfnissen und Risiko/Ertrags-Vorstellungen gerecht wird. Auch hier lohnt sich der Kontakt zu einem Berater Ihres Vertrauens. Anhand seiner Erfahrung und der notwendigen Kenntnisse kann er Ihnen hier mehr als behilflich sein.

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Anlagekommentar Oktober 2019 – U.S. Zölle und Brexit – die Unsicherheiten bleiben

Anlagetipp

Trotz des spannungsgeladenen U.S. Handelskonflikts mit China, war der vergangene Monat von einer Erholung an den Aktienmärkten geprägt, obwohl die Konjunkturdaten nicht die besten sind. Vor allem der Industriesektor bereitet überwiegend Anlass zur Sorge. Dagegen wurden beim Handelskonflikt zwischen den USA und China die Gespräche fortgeführt und es konnte zuletzt tatsächlich ein Teilabkommen erzielt werden. Deshalb muss man erwarten, dass Zölle weiter Teil des Politik-Arsenals von Präsident Donald Trump bleiben werden. Da durch die aggressive Handelspolitik von Donald Trump auch in den USA die Wirtschaft schwächelt und man auch schon über eine Rezession und Minuszinsen munkelt, so kann man auf der anderen Seite sehen, dass sich die Wirtschaft ihre eigenen Wege sucht.

Um den Zöllen zu entgehen, werden von Unternehmen wie Apple, HP, Dell oder Nintendo zusehends Pläne für Produktionsverlagerungen aus China angekündigt. Nutznießer dieser Entwicklungen sind beispielsweise Vietnam, Indien, Südkorea, Thailand, Taiwan und Mexiko, während kaum Hinweise vorliegen, dass auch die USA profitieren würden. Ebenso wird der Brexit, der für die Weltwirtschaft allerdings weit weniger bedeutend ist als die U.S. Zollpolitik, eine Quelle von Unsicherheiten bleiben, da es Jahre dauern wird, bis Großbritannien die benötigten Handelsabkommen, insbesondere mit der Europäischen Union, ausgehandelt hat.

Entwicklung der Anlagemärkte
Die USA führte zwar wie geplant Anfang September 2019 einen fünfzehnprozentigen Zoll auf chinesische Importe ein, gab aber im Gegenzug durch die Ausnahme bestimmter amerikanischer Agrargüter von den chinesischen Gegenzöllen auch gleich wieder nach. Die US-Regierung willigte ein, dass die Erhöhung der bestehenden Zölle um 5 Prozent von Anfang auf Mitte Oktober 2019 verschoben werden. Zum anderen mehrten sich die Signale, dass sich beide Seiten auch mit einer vorläufigen Vereinbarung zufrieden geben würden. In Großbritannien sank nach turbulenten Entwicklungen die Wahrscheinlichkeit eines harten Brexits. Das britische Parlament setzte sich mit deutlicher Mehrheit gegen einen Brexit ohne Abkommen und dem Wunsch des Premierministers nach Neuwahlen im Oktober durch.

DAX Entwicklung

In diesem Umfeld konnten sich vor allem die exportabhängigen Aktienmärkte stark präsentieren. So legte der Eurostoxx50 Index um 4,2 Prozent zu und der DAX Index stieg um 4,1 Prozent. Der japanische NIKKEI 225 Index profitierte nach dem Verzicht der USA für Strafzölle auf japanische Autos sogar mit einem Zuwachs von 5,1 Prozent. In den USA legte der S&P 500 Index um 1,7 Prozent zu und der technologielastige NASDAQ 100 Index kam mit plus 0,8 Prozent nur zu einer unterdurchschnittlichen Entwicklung. Dagegen kamen die Anleihemärkte und der Goldpreis unter Druck. Bei der zehnjährigen Bundesanleihe stieg die Rendite auf minus 0,57 Prozent an und das US-amerikanische Pendants rentierte um 0,17 Prozent höher.

Die Kapitalmärkte bleiben jedoch weiter von den Notenbanken abhängig. So kam eine starke Unterstützung von Seiten der Zentralbanken: Die Europäische Zentralbank (EZB) reduzierte ihren Diskontsatz auf -0,5 Prozent und führte einen Staffelzins mit Freibeträgen ein, um die Banken zu entlasten. Zudem wird das Anleihekaufprogramm mit monatlichen Käufen von 20 Mrd. Euro auf unbegrenzte Zeit wieder aufgenommen. Die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) senkte ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte und bestätigte, dass man sich alle Optionen offenhält, falls das Wachstum weiter zurückgehen sollte. Auffällig war, dass die Federal Reserve System (Fed) erstmals seit der Finanzkrise mehrmals mit milliardenschweren Interventionen am Geldmarkt eingreifen musste, um die Liquiditätsversorgung sicherzustellen. In China reduzierte die Notenbank den Mindestreservesatz erneut deutlich und die neu eingeführte Loan Prime Rate leicht, während der offizielle Leitzins unverändert blieb.

Mit Minuszinsen Rendite erzielen
Die Financial Times beschäftigte sich vor kurzem mit den Renditen von Anlagen in 30-jährigen Bundesanleihen, 50-jährigen Anleihen in britischen Staatsanleihen und der 100-jährigen Anleihe Österreichs aus dem Jahr 2017. Dabei erwirtschaftete die Österreich-Anleihe den Anlegern seit Beginn diesen Jahres sage und schreibe ein Plus von 66 Prozent. Sie war damit eine der besten Anlagen am Kapitalmarkt überhaupt. Mit den 30-jährigen Bundesanleihen konnte man immerhin 28 Prozent verdienen und die britischen 50-jährigen erreichten ein Zuwachs von 22 Prozent. Die Renditen wurden in einem Zeitraum erzielt, in dem alle über die niedrigen Zinsen, zum Teil sogar Minuszinsen klagen und den Bondmarkt für unattraktiv halten.

Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Dazu muss man sich die Zusammensetzung der Rendite bei Anleihen genauer ansehen. Sie besteht aus drei Komponenten:
Die erste Komponente ist der Coupon. Er beträgt im Falle der 100-jährigen Österreich-Anleihe 2,1 Prozent. Das ist gemessen an anderen Anlageformen derzeit ganz ordentlich, ist aber weit von der oben wähnten Gesamt-Performance der Anleihe in diesem Jahr entfernt. Das gleiche gilt für die zweite Komponente der Rendite, dem Kurs der Anleihe. Er stellt sich für die erste Tranche der Österreich-Anleihe derzeit auf knapp 200. Wer das Papier heute kauft und bis zum Ende der Laufzeit hält, bekommt dann nur noch die Hälfte des investierten Kapitals zurück. Die jährliche Rendite beträgt nur noch 0,7 Prozent. Das ist noch weniger als der Coupon. Es bleibt die dritte Komponente, die Kursveränderung. Sie ist entscheidend. Am Jahresanfang lag der Kurs der Österreich-Anleihe bei knapp 120, heute notiert er bei etwas unter 200. Das ist ein Plus von über 60 Prozent. Dahinter steht die Kombination von sinkenden Zinsen und einer langen Laufzeit. Bei Bonds mit kürzeren Laufzeiten waren die Kursänderungen geringer.

Allerdings liegt hier auch der Haken. Denn wenn die Zinsen einmal nicht mehr sinken, sondern sich erhöhen sollten, dann gehen die Anleihekurse nach unten, und zwar bei den langen Laufzeiten sehr viel stärker als bei kurzen. Das sollte jeder Anleger wissen. Daher auch die Empfehlung für risikoarme Anleger, im Zweifel eher kürzere Laufzeiten zu wählen. Da kann man zwar nicht so viel verdienen, aber auch nicht so viel verlieren.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Wenn man die wichtigsten Faktoren, welche die Risiko-Anlagen beeinflussen betrachtet, sind die Signale derzeit unterschiedlicher als üblich. Die gesamtwirtschaftlichen Daten, insbesondere die Inflation und die Arbeitsmarktdaten, liefern wenig Hinweise darauf, dass das Wirtschaftswachstum und der Konjunkturzyklus zu Ende gehen. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres 2018 neigt die Konjunktur dennoch zur Schwäche, was vor allem durch das verarbeitende Gewerbe verursacht wurde. Die schwächere Industriekonjunktur ist sowohl auf branchenspezifische Faktoren, wie eine schwache Automobilnachfrage in China als auch auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen US-Zollpolitik zurückzuführen. Dass die wirtschaftliche Dynamik ihren Höhepunkt hinter sich hat und ein deutlicher Abschwung in Sicht sein könnte, wird durch gewisse Abschnitte der US-Zinskurve signalisiert. Deshalb legen die anhaltenden handelspolitischen Unsicherheiten und die US-Zinskurve eine gewisse Vorsicht nahe.

Obwohl die Anlagemärkte zurzeit durch eine erwartete Lockerung der US-Geldpolitik gestützt werden, sollte die Risiko-Allokation entsprechend der Anlagestrategie umsichtig bleiben. Zwar spricht für Aktienanlagen weiterhin ein fortgesetztes, wenn auch moderates Wachstum der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne, da die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen weitgehend die aktuellen Kurse widerspiegeln, dennoch kann es kurzfristig zu Abwärtsbewegungen an den Märkten kommen. Dies liegt zum einen an der geopolitischen Lage, sowie den aktuellen Daten für die US-Wirtschaft, die auf eine deutliche Verlangsamung hin deuten und da die US-Zinskurve mittlerweile ausreichend invertiert. Aufgrund dieser Faktoren sollten Risikoanlagen vorübergehend untergewichtet bleiben, auch wenn die Risiken mittlerweile an den Märkten teilweise eingepreist sein dürften und die Marktstimmung bereits recht schwach ist.

Weiterhin sorgen die Dividendenwerte für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte leiden derzeit unter der amerikanischen Wirtschafts- und Währungspolitik, bleiben aber langfristig weiterhin als Beimischung interessant. Der Fokus bleibt hierbei weiterhin auf Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region gerichtet. Als interessantes langfristiges Thema zur Depotbeimischung kann der Fokus auf eine „Alternde Gesellschaft“ gelegt werden und über unterschiedliche Anlagemöglichkeiten abgebildet werden. Auch globale Immobilienaktienfonds können zur Depotdiversifikation beitragen, denn stabile Dividendenzahlungen durch regelmäßige Mieterträge und die Partizipation an aussichtsreichen Langfristtrends zeichnen diesen Anlagebereich aus. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren weiter eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen. In diesem Umfeld sollten Unternehmensanleihen aus dem gesamten Euroraum weiter den Vorzug bekommen.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.

Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:

  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
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Mit Fondssparplänen den Vermögensaufbau gestalten

Vermögensaufbau

Wenn man langfristig ein Vermögen aufbauen möchte, dann kommt man um einen Fondssparplan nicht herum. Denn Fondssparpläne bieten nahezu jedem Anleger die Möglichkeit, nach seinen Möglichkeiten Geld anzulegen. Wer dabei einige Regeln beachtet, kann langfristig nichts falsch machen.

Langfristiger Zeithorizont ist wichtig
Ein langfristiger Vermögensaufbau funktioniert nur mit regelmäßigem Sparen. Dieses bietet mehrere Vorzüge. Selbst mit kleinen regelmäßigen Sparraten summiert sich das Vermögen im Laufe der Jahre. Dabei hilft auch der sogenannte Zinseszinseffekt. Es gibt zwar bei einem Fondsinvestment, außer bei einigen Ausnahmen im Geldmarkt- oder Rentenbereich keine Zinszahlungen im klassischen Sinne, jedoch ist eine Dividendenausschüttung im Aktienbereich auch ein Zinsertrag. Dazu kommt, dass das Fondsmanagement durch Gewinnmitnahmen ebenfalls zu einem Zuwachs des Vermögens beträgt, ohne das man eigenes Geld aufbringen muss. Das Prinzip ist aber dennoch klar: Je früher ein Anleger mit einem Sparplan anfängt, desto stärker wachsen die monetären Zugewinne mit zunehmender Spardauer.

Durch regelmäßiges Sparen die Höhen und Tiefen der Anlagemärkte nivellieren
Und noch einen Vorteil ist durch Fondssparpläne gegeben: Der Durchschnittskosteneffekt (Cost Average Effekt). Als Durchschnittskosteneffekt bezeichnet man die Tatsache, dass beim Fondssparplan bei hohen Aktienkursen nur wenige Anteile, bei niedrigen Aktienkursen dagegen viele Anteile erworben werden. Der Effekt für den Anleger ist, dass er gleich doppelt profitieren kann. Er umgeht die schwierige Entscheidung zum richtigen Einstiegszeitpunkt und er bezahlt Dank des Durchschnittseffektes weniger für die Fondsanteile und erzielt so am Ende eine höhere Rendite.

Durchschnittskaufmethode

Fondssparpläne sind bei der Risikostreuung im Vorteil
Monatliches Sparen ist zwar auch über direkte Investments in Aktien möglich. Fonds bieten hier allerdings den entscheidenden Vorteil, dass anstelle von Einzeltiteln das Vermögen breit gestreut und von Experten gemanagt wird. Aber es gibt auch einiges zu beachten. „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ gilt auch bei Fondssparplänen. Daher sollte ein vernünftig aufgebauter Sparplan immer aus mehreren Fonds bestehen. Professionelle Anlageberater setzen hier auf Diversifikation. Dabei werden Fonds so geschickt mit einander kombiniert, dass das Depot langfristig die beste Chancen/Risiko-Erwartung aufweist. Ebenso ist eine regelmäßige Überwachung nötig. Auch hier lohnt ein Blick auf die Arbeit der Anlageberater: Eine tägliche Kontrolle ist nicht notwendig. Aber in regelmäßigen Abständen prüfen sie die Entwicklung und Qualität der zu Grunde liegenden Fonds und nehmen bei Bedarf Anpassungen vor.

Fondssparplan

Abschließend kann man festhalten, wer ein Vermögen aufbauen möchte, kommt um einen Fondssparplan nicht herum. Fondssparpläne bieten Ihnen die Möglichkeit, ihr Depot gemäß Ihren Risikovorstellungen optimal zu gestalten und die langfristigen Vorteile von Börseninvestments auszunutzen.

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Geldanlagen im 3. Quartal 2019 – Trotz turbulentem Umfeld gab es eine stabile Entwicklung

Kursschwankungen

Die Börsen wurden durch geopolitische Risiken wie dem Handelsstreit zwischen den USA und China, sowie der ungelösten Brexit-Frage bedrückt. Dennoch schlossen die Anlagemärkte am Ende des Quartals neutral bzw. mit leichten Gewinnen ab. Die Anlagemärkte konnten damit dem aufkommenden Pessimismus einiger Marktteilnehmer trotzen.

Politik sorgt für zwischenzeitliche Schwankungen
Das dritte Quartal war geprägt von Schwankungen an den Märkten, die zwischenzeitlich deutlich im Minus lagen. Grund dafür war zum einen der phasenweise eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Und zum anderen sorgte die ungelöste Brexitfrage für Unmut bei vielen Unternehmen. Die Zentralbanken haben hier gegengesteuert. Das dritte Quartal wurde neutral bzw. leicht positiv abgeschlossen.

Ausgewählte Märkte im Überblick

In Deutschland erholt sich der ifo Geschäftsklima Index
Nachdem der ifo Geschäftsklima Index sowohl im Juli als auch im August nachgegeben hatte, setzte im September eine leichte Erholung ein. Insbesondere der Dienstleistungssektor konnte zur Erholung beitragen. Der Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung war zwar nicht positiv aber wie erwartet: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal diesen Jahres leicht geschrumpft. Ein Grund liegt in den bereits genannten globalen Handelsstreitigkeiten und dem drohenden Brexit. Doch welche Auswirkungen könnte der Brexit haben und wird es tatsächlich zu einem ungeregelten Austritt Großbritanniens kommen?

Darüber scheiden sich die Geister. Fest steht jedoch, dass die Brexit-Debatte zu Verunsicherungen geführt hat. So befürchtet die Industrie starke Turbulenzen beispielsweise aufgrund von neuen Grenzkontrollen, Marktbarrieren und zunehmender Bürokratie. Fest steht aber auch, dass sich die Wirtschaft in der EU trotz Korrekturen im zweiten Quartal nicht im freien Fall befindet. Die exportorientierte Wirtschaft leidet naturgemäß aufgrund der gegebenen Auswirkungen des Handelskonfliktes zwischen den USA und China. Auf der binnenwirtschaftlichen Seite hingegen sieht es deutlich besser aus. Ein wichtiger Stabilisator für die Konjunktur im Euroland ist die sehr gute Arbeitsmarktlage. Mit 7,5 Prozent im Juni ist die Arbeitslosenquote aktuell auf dem niedrigsten Stand seit elf Jahren.

EZB stellt weitere geldpolitische Lockerung in Aussicht
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer letzten Sitzung beschlossen, den Strafzins für Bareinlagen von -0,4  auf -0,5 Prozent anzuheben sowie zum 1. November 2019 wieder Anleihenkäufe im Wert von 20 Milliarden Euro monatlich aufzunehmen. Damit bleibt Mario Draghi seinem Kurs weiter treu und setzt abermals ein Signal an die Märkte, dass er alles unternimmt, um die Konjunktur zu stützen.

Entwicklung der Umlaufrendite

In den USA senkt die Fed erneut Zinssatz
Die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) hat ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge gesenkt. Wie bereits bei der letzten Senkung wurde auch dieses Mal eine Korrektur um 25 Basispunkte vorgenommen. Damit liegt der US-amerikanische Leitzins nun in der Spanne von 1,75 bis 2 Prozent. Begründet wird das mit Unsicherheiten im Ausblick für das US-Wirtschaftswachstum. Die Federal Reserve System (Fed) geht jedoch weiterhin von einer „moderat“ wachsenden Wirtschaft aus. Bei Exporten und Investitionen sieht sie jedoch einen Rückgang. Dieser Schritt kam, wie schon bei der vergangenen Zinssenkung, nicht wirklich überraschend. Für Präsident Donald Trump jedoch geht die Zinssenkung nicht weit genug. Sollte die amerikanische Wirtschaft, auch aufgrund der Handelsstreitigkeiten mit China und anderen Ländern, in eine Rezession rutschen oder sich das Wachstum signifikant verlangsamen, würde seine Wiederwahl kaum Chancen haben. In der US-Geschichte gab es bislang nur einen einzigen Präsidenten, der trotz einer Rezession wiedergewählt wurde.

Fallende Konjunktur sieht anders aus
Doch was bedeutet das alles für den Anleger? Trotz Krisen ist die globale Wirtschaft noch weit von einer Rezession entfernt. USA und China zeigen trotz einer Verschärfung im August neuerlich eine aufkeimende Gesprächsbereitschaft. So wurden 400 chinesische Produkte von der Zollregelung ausgenommen. Und auch beim Thema Brexit keimt Hoffnung auf, dass es doch noch zu einer konstruktiven Lösung kommen kann. Die Weltwirtschaft hat noch ausreichend Wachstumsdynamik, um in diesem und kommendem Jahr zumindest moderat und ohne Rezession zu wachsen. China beispielsweise steht nach wie vor zu seinem Wachstumsziel von 6 Prozent.

Trotz der angespannten geopolitischen Lage kann sich das Land als Antriebsmotor für die globale Konjunktur hervortun. Einen weiteren, wenn nicht sogar den entscheidenden Impuls könnten die USA setzen. Um die Chancen seiner Wiederwahl zu erhöhen, könnte die Administration um Trump ein massives Konjunkturprogramm auflegen. Denkbar sind starke Investitionen in die teilweise überfällige Modernisierung der amerikanischen Infrastruktur. Profitieren würden hierbei insbesondere US-Aktien.

Fazit
Brexit, Handelskonflikt zwischen den USA und China – in der aktuellen Marktphase sind auch weiterhin Schwankungen nicht auszuschließen. Die Wirtschaft ist jedoch weit weg von einer Rezession. Bislang folgen die Märkte der Politik der Notenbanken, die auch weiterhin die dominierende Rolle innehaben werden. Anleger sind gut beraten, auf eine breite Diversifikation ihres Portfolios zu setzen. Und: Qualitätsaktien sowie Dividendentitel werden auch in den nächsten Quartalen zu den bevorzugten Anlagen gehören.

Quartalsbericht Q3 2019

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Anlagetipp

Auch in den USA ist das globale Bild von optimistischen Konsumenten und einer Schwäche in der Investitionsgüterbranche gut erkennbar. Die US-Wirtschaft hat im August insgesamt etwas an Schwung verloren, was sich im Einkaufsmanagerindex widerspiegelt. So liegt der von Markit berechnete Einkaufsmanagerindex für die Industrie erstmals seit dem Jahr 2009 unter der Marke von 50 Punkten. Dabei ist die 50er Marke eine wichtige Größe, denn sie gilt als Grenze zwischen Wachstum und Kontraktion. Der Rückgang des Einkaufsmanagerindex wurde hauptsächlich durch einen schwachen Neuauftragseingang ausgelöst und auch die Frühindikatoren weisen auf eine konjunkturelle Verlangsamung hin. Widerspiegeln wird sich dies durch die Inversion der Zinskurve. Im Gegensatz zu anderen Daten, wie beispielsweise den Einkaufsmanagerindizes, hat Inversion der Zinskurve in der Vergangenheit bei der Selektion von Phasen mit überdurchschnittlichen Risiken gute Dienste geleistet.

Entwicklung der Anlagemärkte
Vor allem die entwickelten Länder wurden von der Konsolidierung an den Aktienmärkten getroffen. Der amerikanische S&P 500 Index sank um 1,8 Prozent und der technologielastige NASDAQ 100 Index musste sogar 2,6 Prozent abgeben. Dabei wurde deutlich, dass der fiskalische Spielraum in den USA sehr begrenzt ist. So erhöhte das Budget-Sekretariat des US-Kongresses seine Prognose für das Staatshaushaltsdefizit in diesem Jahr auf 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung. Dagegen sorgten die US-Konsumenten weiter für eine positive Stimmung, denn das Verbrauchervertrauen blieb stabil und die Konsumausgaben verbesserten sich kräftig. Dagegen fielen die Verluste in der Eurozone etwas moderater aus und der Eurostoxx50 Index musste nur 1,2 Prozent Verlust hinnehmen. Die Fundamentaldaten waren für diesen Rückgang nicht unbedingt ausschlaggebend, denn die europäischen Konjunkturindikatoren verbesserten sich nur leicht von ihren niedrigen Niveaus. Der Einkaufsmanagerindex für den Euroraum konnte zwar leicht zulegen, wogegen der deutsche Ifo-Index auf ein Sieben-Jahrestief sank. Auch die deutsche Industrieproduktion lag über 5 Prozent, die deutschen Exporte sogar 8 Prozent unter ihren Vorjahreswerten. Die Sorgen um den eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und China dominierten weiter die Anlagemärkte, wobei Aktien von konsumstarken Ländern wie Frankreich und Italien sich dagegen besser behaupten konnten.

DAX Entwicklung

Auch das Dauerthema „Brexit“ steht weiter auf der Agenda. Die Ablehnung der britischen Forderungen zu Nachverhandlungen zum Brexit durch die EU und die harte Linie des neuen Premierministers Boris Johnson, sorgten für einen heftigen Kursverfall der dortigen Werte. Der britische FTSE 100 Index krönte im August mit minus 5 Prozent die Verliererrangliste. Aber auch in China kriselt es und die dortige Regierung musste weitere Stimulierungsmaßnahmen einleiten. Das Bekenntnis der chinesischen Regierung, das Wachstum zu stützen, schwächte den Einfluss der überwiegend negativen Fundamentaldaten ab. So sank das Wachstum der Industrieproduktion auf ein 17-Jahrestief von 4,8 Prozent, das Wachstum der Einzelhandelsumsätze fiel auf 7,6 Prozent und die Importe lagen 5,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. An den Rentenmärkten waren einzig die Märkte für Staatsanleihen mit guter Qualität in Feierlaune. Durch die schwachen Konjunkturaussichten und dem fortwährenden Druck einer Rezessionsgefahr auf die großen Zentralbanken, wurde mit Zinssenkungen und neuen Anleihekaufprogrammen resolut entgegengetreten. Dies sorgte jedoch dafür, dass die „sicheren“ Renditen regelrecht eingebrochen sind. In den USA fiel die zehnjährige Staatsanleihenrendite um über 50 Basispunkte auf unter 1,5 Prozent und das deutschen Pendants erreichte mit einem Rückgang von 26 Basispunkten mit -0,7 Prozent ein neues Rekordtief. Sogar die Rendite der dreißigjährigen deutschen Bundesanleihe sank unter die Nullgrenze. Der deutsche Staat war dadurch in der Lage, eine neue dreißigjährige Anleihe mit einer negativen Rendite zu platzieren. Auch langlaufende italienische Staatsanleihen markierten mit 0,66 Prozent ein neues Rekordtief.

Globale Kapitalströme und die Auswirkungen auf die Zinslandschaft in den USA
Wenn man die aktuelle Situation an den Zinsmärkten der USA betrachtet, so kann diese in Zusammenhang mit einer internationalen Kapitalflucht in Richtung der USA gesehen werden. Der Grund für den Zufluss liegt an der Tatsache, dass die USA derzeit die einzige Großregion ist, in der keine wirtschaftlichen und politischen Probleme vorherrschen. In Europa gibt es im Bereich der sicheren Staatsanleihen derzeit für gute Bonitäten bestenfalls eine Rendite um 0 Prozent oder sogar weniger. In den USA bieten die Staatsanleihen bei einem ruhigem innenpolitischen Umfeld rund 2 Prozent mehr Rendite. In Europa gibt es noch die Großbaustelle Brexit zu bewerkstelligen und in Asien sind die Folgen des Handelskrieges zwischen USA und China immer noch mit einem unbekanntem Ausgang versehen. Deshalb ist es kein Wunder, dass im Augenblick das internationale Kapital in die USA drängt. Dies wird angesichts der Umsatzdaten der Anleihenmärkte deutlich.

Das Resultat dieser rasanten Entwicklung ist, dass sich die historisch meist steile Zinskurve besonders in den USA, innerhalb einer kurzen Zeit umgekehrt hat und invers geworden ist. Eine inverse Zinskurve liegt dann vor, wenn langlaufende Anleihepapiere wie die 10-jährigen US-Treasuries in der Verfallrendite unter das Niveau kurz laufender Anleihen, beispielsweise mit einer Laufzeit von ein oder zwei Jahren fallen. Im Normalfall sollte jedoch auf lange Zeit der Zins für eine Anleihe über der auf kurze Zeit liegen. Die Historie der US-Währungspolitik lehrt auch, dass sich die US Notenbank Federal Reserve System (Fed) niemals gegen eine Entwicklung am Zinsmarkt stellt. Allerdings sind inverse Zinsstrukturen sehr schlecht für die Geschäftsbanken, da dies bei ihnen zu einem immensen Zinsmargendruck führt. Da die Federal Reserve System (Fed) aber keine Großbank gebrauchen kann, die aufgrund dieser Tatsache in Schwierigkeiten gerät, wird es alleine aus diesem Grund zu weiteren Zinssenkungen kommen.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Wenn man die wichtigsten Faktoren, welche die Risiko-Anlagen beeinflussen betrachtet, sind die Signale derzeit unterschiedlicher als üblich. Die gesamtwirtschaftlichen Daten, insbesondere die Inflation und die Arbeitsmarktdaten, liefern wenig Hinweise darauf, dass das Wirtschaftswachstum und der Konjunkturzyklus zu Ende gehen. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres 2018 neigt die Konjunktur dennoch zur Schwäche, was vor allem durch das verarbeitende Gewerbe verursacht wurde. Die schwächere Industriekonjunktur ist sowohl auf branchenspezifische Faktoren, wie eine schwache Automobilnachfrage in China als auch auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen US-Zollpolitik zurückzuführen. Dass die wirtschaftliche Dynamik ihren Höhepunkt hinter sich hat und ein deutlicher Abschwung in Sicht sein könnte, wird durch gewisse Abschnitte der US-Zinskurve signalisiert. Deshalb legen die anhaltenden handelspolitischen Unsicherheiten und die US-Zinskurve eine gewisse Vorsicht nahe.

Obwohl die Anlagemärkte zurzeit durch eine erwartete Lockerung der US-Geldpolitik gestützt werden, sollte die Risiko-Allokation entsprechend der Anlagestrategie umsichtig bleiben. Zwar spricht für Aktienanlagen weiterhin ein fortgesetztes, wenn auch moderates Wachstum der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne, da die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen weitgehend die aktuellen Kurse widerspiegeln, dennoch kann es kurzfristig zu Abwärtsbewegungen an den Märkten kommen. Dies liegt zum einen an der geopolitischen Lage, sowie den aktuellen Daten für die US-Wirtschaft, die auf eine deutliche Verlangsamung hin deuten und da die US-Zinskurve mittlerweile ausreichend invertiert. Aufgrund dieser Faktoren sollten Risikoanlagen vorübergehend untergewichtet bleiben, auch wenn die Risiken mittlerweile an den Märkten teilweise eingepreist sein dürften und die Marktstimmung bereits recht schwach ist.

Weiterhin sorgen die Dividendenwerte für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte leiden derzeit unter der amerikanischen Wirtschafts- und Währungspolitik, bleiben aber langfristig weiterhin als Beimischung interessant. Der Fokus bleibt hierbei weiterhin auf Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region gerichtet. Als interessantes langfristiges Thema zur Depotbeimischung kann der Fokus auf eine „Alternde Gesellschaft“ gelegt werden und über unterschiedliche Anlagemöglichkeiten abgebildet werden. Auch globale Immobilienaktienfonds können zur Depotdiversifikation beitragen, denn stabile Dividendenzahlungen durch regelmäßige Mieterträge und die Partizipation an aussichtsreichen Langfristtrends zeichnen diesen Anlagebereich aus. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren weiter eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen. In diesem Umfeld sollten Unternehmensanleihen aus dem gesamten Euroraum weiter den Vorzug bekommen.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.

Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:

  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Die Negativzinsen sorgen für eine Rendite-Wüste

niedrige Zinsen

In den vergangenen Jahren haben Naturkatastrophen zu hohen Schäden geführt und der Klimawandel schreitet mit gewaltigen Schritten voran. Die Folge daraus sind Naturkatastrophen mit steigendem Ausmaßen. Und laut Experten werden sowohl Umfang als auch Anzahl an Naturkatastrophen zunehmen. Dazu gehören beispielsweise Hurrikane in Florida, Erdbeben in Kalifornien, Überschwemmungen in Küstengebieten oder das unaufhaltsame Voranschreiten der Wüste. Die aktuelle Diskussion rund um den Klimawandel zeigt, wie sehr dieses Thema in den Mittelpunkt öffentlicher Wahrnehmung gerückt ist. Für Geldanleger ergeben sich dadurch allerdings auch Anlagechancen.

Anleger leiden unter der Renditewüste
Durch die niedrigen Zinsen ist für Anleger eine schwierige Situation entstanden. Anleihen mit interessanten Renditen sind kaum vorhanden. Dabei gibt es durchaus einzelne grüne Oasen. Dazu zählen beispielsweise Katastrophenanleihen – oder auch CAT-Bonds genannt. Dabei handelt es sich um Anleihen, die, vereinfacht dargestellt, Versicherungsrisiken abbilden. Ihre Rückzahlungshöhe hängt davon ab, ob ein gewisses Schadensereignis eintritt. Und aufgrund der Zunahme von eben diesen Schadensereignissen ist zu erwarten, dass auch die Rendite künftig zunimmt.

Möglichkeiten der Geldanlage

CAT-Bonds als Teil eines effizient strukturierten Portfolios
CAT-Bonds besitzen für ein Anlageportfolio diversifizierende Eigenschaften, denen sich vor allem professionelle Anleger schon länger zunutze machen, um das Portfolio effizient zu strukturieren. Dies liegt einerseits daran, dass CAT-Bonds aufgrund ihrer Floater-Eigenschaften kaum Zinsänderungsrisiken aufweisen und andererseits daran, dass sie keine strukturellen Korrelationen zu anderen Anleihen besitzen. So können CAT-Bonds als strategischer Baustein eines Portfolios dazu beitragen, die Abhängigkeit von Extremereignissen an den Finanzmärkten zu reduzieren.

Was hinter der hohen Nachfrage nach CAT-Bonds steckt
Für Anleger hat sich dieses Engagement in den vergangenen Jahren durchaus gerechnet. So legte der repräsentative „Swiss-Re-Global-Cat-Bond-Index“ seit 2002 durchschnittlich 7,2 Prozent pro Jahr in USD gerechnet zu . Auch wenn diese Rendite vor Kosten ist und auch die Währungsabsicherung Geld kostet, zeigt sich die eine Sache deutlich: In der aktuellen Renditewüste können CAT-Bonds eine interessante Alternative sein. Mehr noch: Aufgrund ihrer geringen Korrelation zum Markt der klassischen Anleihen können sie einen interessanten Beitrag zur Portfoliodiversifikation liefern.

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Anlagekommentar August 2019 – Geldpolitik der Notenbanken sorgt für neue Höchststände bei den Anleihekursen

Anlagetipp

Die Aussicht auf eine leichtere Geldpolitik und die erneuten Liquiditätsschübe durch die großen Notenbanken sorgten dafür, dass die Renditen hochwertiger Staatsanleihen nach unten gingen und entsprechend die Kurse auf teils neue Rekordstände kletterten. Hauptsächlich festverzinsliche Euro-Titel haussierten, nachdem die Europäische Zentralbank auf Ihrer letzten Sitzung ankündigte, bei weiter anhaltender schwacher Wirtschafts- und Preisentwicklung ein neues Anleihe-Kaufprogramm zu starten. Auch die Aktienmärkte konnten sich durch die Aussagen der Notenbanken weiter gut halten und dies, obwohl mit den geopolitischen Sorgen im Golf von Oman, dem anhaltenden chinesisch-amerikanische Handelskonflikt und überwiegend schwächeren Makrodaten ausreichend Gefahrenpotential vorhanden ist.

Entwicklung der Anlagemärkte
An den Aktienmärkten war ein differenziertes Bild zu sehen. In den USA haben sowohl der S&P 500 Index als auch der Technologie-NASDAQ 100 Index von der Entspannung im Handelskrieg profitiert, dazu kamen robuste US-Wirtschaftsdaten und eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern auf einen neuen zweijährigen Haushalt. So legte der S&P 500 Index knapp sieben und der technologielastige NASDAQ 100 Index stolze 7,6 Prozent zu und markierten neue Allzeithochs. Europas Aktienbörsen folgten teilweise diesem Trend: Italiens MIB-Index setzte sich mit +7,2 Prozent an die Spitze, während der DAX Index mit 5,7 Prozent nach zog. Der marktbreite STOXX Europe 600 Index verbuchte allerdings nur mit Hilfe des starken britischen Aktienmarkts ein Plus von 0,2 Prozent. Mit der Wahl von Boris Johnson zum neuen britischen Premierminister wird ein harter Brexit immer wahrscheinlicher. Allerdings wurde die Gewissheit darüber positiv interpretiert und der FTSE 100 Index stieg um 2,2 Prozent an. Dagegen bildete Spaniens IBEX 35 Index mit -2,5 Prozent das Schlusslicht in Europa, nachdem die Regierungsbildung von Ministerpräsident Sanchez gescheitert ist und nun eine längere Hängepartie absehbar wird.

DAX Entwicklung

An den Rentenmärkten sorgte die Aussicht auf eine leichtere Geldpolitik dafür, dass die Renditen hochwertiger Staatsanleihen abwärts getrieben wurden und die Kurse entsprechend auf teilweise neue Rekordstände anstiegen. Die Aussicht auf neue geldpolitische Anreize von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB), sorgte beispielsweise dafür, dass nur 0,44 Prozent dafür gezahlt werden muss, wenn dem deutschen Staat zehn Jahre lang Geld geliehen wird. Erstmals rentierten auch 50jährige Schweizer Staatspapiere im negativen Bereich. Die zehnjährigen italienischen Staatsanleihen stiegen hingegen, nachdem die Regierung in Rom angekündigt hatte, dieses Jahr weniger Schulden zu machen als ursprünglich geplant war. Die italienische Regierung versucht dadurch EU-Sanktionen zu vermeiden. Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe brach auf nur noch 1,19 Prozent ein. Dagegen konnte sich in USA das amerikanische Pendant knapp über der Zwei-Prozent-Marke halten. Und dies, obwohl die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) ihren Leitzins zwar wie erwartet um 25 Basispunkte reduziert hat, es aber nicht als Beginn eines längeren Zinssenkungszyklus verstanden haben wollte. Bei rückläufigen Kreditrisikoaufschlägen konnten auch Unternehmensanleihen guter Qualität kräftige Zugewinne verbuchen. In der Eurozone fielen die Kursgewinne mit 1,7 Prozent mehr als doppelt so hoch aus, wie die der US-Unternehmenstitel.

Bieten Dividendenaktien einen Ausweg aus dem Niedrigzinsumfeld
Mit Dividendenwerten können Anleger am breiten Aktienmarkt partizipieren und an kontinuierlichen Ausschüttungen teilhaben. Gerade in dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld können deshalb Dividendenaktien eine wesentliche Komponente zum Erhalt der realen Kaufkraft und Erzielung einer positiven Rendite nach Inflation darstellen.

Die realen Renditen, d.h. die Zinserträge nach Abzug der Inflationsrate, werden in Europa für die Anleger in Zukunft bei knapp null Prozent liegen. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie des unabhängigen Finanzdienstleisters MainFirst. Für Thomas Meier, der als Head of Equity Fund Management bei MainFirst tätig ist, ist dieser Trend sehr beunruhigend. Berechnungen der Deutschen Bundesbank zeigen, dass die Vermögensstrukturierung der privaten deutschen Haushalte in den letzten zehn Jahren einen durchschnittlichen bereinigten Wertzuwachs von 1,4 Prozent pro Jahr ermöglicht hat. Betrachtet man den Zeitraum der letzten 20 Jahren, so hat die Wertsteigerung sogar 2,6 Prozent pro Jahr betragen. Aufgrund der derzeitigen anhaltenden Niedrigzinsphase können heute mit einem durchschnittlichen deutschen Portfolio solche Renditen nicht mehr erreicht werden. Daher sollte eine Anlageaufteilung neu strukturiert werden, damit das Geld nicht weg schmilzt.

Um heute attraktive Renditen erwirtschaften zu können, gilt es für Investoren ihre Anlageeinschätzung zu überdenken. Denn höhere Renditen können Anleger nur durch eine veränderte Vermögensstrukturierung abseits von Bargeld, Versicherungen, Pensionsrückstellungen und ähnlichen Anlagen erzielen. Allerdings sind Bargeld, Versicherungen, Pensionsrückstellungen und ähnliche Anlagen ein Hauptanteil, der in deutschen Portfolios derzeit mit durchschnittlich 77 Prozent vorhanden ist. Mit anderen Worten, ohne eine deutliche Erhöhung der Aktienkomponente, die langfristig nach wie vor das attraktivste Wertentwicklungspotenzial aufweist, wird man als Anleger seine Sparziele nicht erreichen können.

Und dabei können Dividendenaktien als ein Ausweg aus dem Dilemma sein. Denn Dividendenaktien bieten hierzu aktuell ein besonders hohes Renditepotenzial, was in den letzten Jahren durch die höheren Ausschüttungsquoten zu beobachten war. Im Jahr 2018 beliefen sich die Ausschüttungen in Deutschland erstmals auf mehr als 50 Milliarden Euro. Trotz des schwierigeren Umfelds gehen die aktuellen Schätzungen von weiteren Steigerungen für das Jahr 2019 aus. Deshalb sollten Anleger bei der Auswahl der Aktien auf die Qualität der Dividenden achten, damit die Renditen so attraktiv und nachhaltig wie möglich sind. Solche Dividendenaktien finden sich vor allem dort, wo robuste Geschäftsmodelle platziert sind.

Für den Anleger, die sich mit Einzelwerten nicht beschäftigen möchten oder dies nicht können, bieten entsprechende Investmentfonds eine unkomplizierte Alternative. Der MainFirst Global Dividend Stars oder der DWS Invest Top Dividend sind ausgewählte Beispiele für Fonds, die Aktien mit hochwertigen, nachhaltigen Dividenden im Portfolio haben.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Wenn man die wichtigsten Faktoren, welche die Risiko-Anlagen beeinflussen betrachtet, sind die Signale derzeit unterschiedlicher als üblich. Die gesamtwirtschaftlichen Daten, insbesondere die Inflation und die Arbeitsmarktdaten, liefern wenig Hinweise darauf, dass das Wirtschaftswachstum und der Konjunkturzyklus zu Ende gehen. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres 2018 neigt die Konjunktur dennoch zur Schwäche, was vor allem durch das verarbeitende Gewerbe verursacht wurde. Die schwächere Industriekonjunktur ist sowohl auf branchenspezifische Faktoren, wie eine schwache Automobilnachfrage in China als auch auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen US-Zollpolitik zurückzuführen. Dass die wirtschaftliche Dynamik ihren Höhepunkt hinter sich hat und ein deutlicher Abschwung in Sicht sein könnte, wird durch gewisse Abschnitte der US-Zinskurve signalisiert. Deshalb legen die anhaltenden handelspolitischen Unsicherheiten und die US-Zinskurve eine gewisse Vorsicht nahe.

Obwohl die Anlagemärkte zurzeit durch eine erwartete Lockerung der US-Geldpolitik gestützt werden, sollte die Risiko-Allokation entsprechend der Anlagestrategie umsichtig bleiben. Zwar spricht für Aktienanlagen weiterhin ein fortgesetztes, wenn auch moderates Wachstum der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne, da die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen weitgehend die aktuellen Kurse widerspiegeln, dennoch kann es kurzfristig zu Abwärtsbewegungen an den Märkten kommen. Dies liegt zum einen an den handelsschwachen Sommermonaten, sowie den aktuellen Daten für die US-Wirtschaft, die auf eine deutliche Verlangsamung hin deuten und da die US-Zinskurve mittlerweile ausreichend invertiert. Aufgrund dieser Faktoren sollten Risikoanlagen vorübergehend untergewichtet bleiben, auch wenn die Risiken mittlerweile an den Märkten teilweise eingepreist sein dürften und die Marktstimmung bereits recht schwach ist.

Weiterhin sorgen die Dividendenwerte für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte leiden derzeit unter der amerikanischen Wirtschafts- und Währungspolitik, bleiben aber langfristig weiterhin als Beimischung interessant. Der Fokus bleibt hierbei weiterhin auf Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region gerichtet. Als interessantes langfristiges Thema zur Depotbeimischung kann der Fokus auf eine „Alternde Gesellschaft“ gelegt werden und über unterschiedliche Anlagemöglichkeiten abgebildet werden. Auch globale Immobilienaktienfonds können zur Depotdiversifikation beitragen, denn stabile Dividendenzahlungen durch regelmäßige Mieterträge und die Partizipation an aussichtsreichen Langfristtrends zeichnen diesen Anlagebereich aus. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren weiter eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen. In diesem Umfeld sollten Unternehmensanleihen aus dem gesamten Euroraum weiter den Vorzug bekommen.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.

Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:

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Kompass Geldanleger

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie stark die Finanzmärkte schwanken können. Während früher Anleihen eine gewisse Stabilisierung herbeiführen konnten, ist ihre Funktion heutzutage eher eingeschränkt. Sogenannte „marktneutrale Strategien“ rücken hier nun als Anlagealternative in den Fokus. Sie gelten als eine der Königsklassen alternativer Investments und ihr Versprechen: Renditen unabhängig von der allgemeinen Marktentwicklung. Im Rahmen einer Portfoliooptimierung können sie einen interessanten Beitrag leisten, allerdings muss  vorausgesetzt werden, dass die Produktqualität stimmt.

Marktneutrale Strategien sind im breiten Anlagemarkt angekommen
Volatile Märkte, niedrige Zinsen und geostrategische Turbulenzen, als Anleger hat man in den
vergangenen Jahren einiges durchmachen müssen. Um dieser Situation entgegenzuwirken sind hier sind sinnvolle Lösungen gefragt. Sogenannte „marktneutrale Strategien“ versprechen hier Abhilfe. Volatile Aktienkurse und niedrige Zinsen – so könnte man die Situation an den Kapitalmärkten der vergangenen Jahre zusammenfassen. Für Anleger sind das keine guten Rahmenbedingungen. Durch praktisch nicht vorhandene Zinsen können sie in ihren Depots weder auf eine stabilisierende Säule zurückgreifen, noch eine sinnvolle Risikooptimierung durchführen. Hier könnten High Yield Anleihen eine Möglichkeit sein, denn die Spreads zu sicheren Staatsanleihen sind durchaus gegeben. Damit aber eben auch die damit verbundenen Risiken, da niemand vorhersehen kann, wohin sich die Aktienkurse in der nächsten Zukunft entwickeln werden.

Hedgefonds Entwicklung des verwalteten Vermögens von 2000 bis 2018

Das Long/Short und Global Macro Portfolio
Eine Möglichkeit das Portfolio sinnvoll zu strukturieren ist die Beimischung von sogenannten
marktneutralen Strategien„. Investmentfonds die eine solche Strategie umsetzen, haben das Ziel eine Rendite zu erzielen, die sich losgelöst von der allgemeinen Marktentwicklung entwickelt. Dazu gibt es
verschiedene Ansätze wie beispielsweise Long/Short, Global Macro oder Volatilität. Während es bei
der ersten Strategie – vereinfacht gesagt – darum geht, den Mehrertrag eines Wertpapiers zum
Index zu extrahieren, geht es bei der Volatilitätsstrategie um das Ausnutzen von Volatilitätsprämien.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere Strategien in diesem Segment.

Kein Allheilmittel aber interessant und wie können sie Anlegern helfen
Aufgrund ihres nicht symmetrischen Profils können „marktneutralen Strategien“ einen interessanten Baustein für ein Anlageportfolio darstellen. Mittel- bis langfristig können sie als Beimischung zu einer Stabilisierung der Portfoliorenditen führen. Nicht weil „marktneutralen Strategien“ kein Risiko beinhalten. denn sie sind zweifelsohne nicht risikolos. Aber sie verhalten sich nicht wie der allgemeine Markt, so dass sie für einen Ausgleich sorgen können. Auch – oder gerade – in der aktuellen Niedrigzinsphase. „Marktneutrale Strategien“ sind jedoch kein Wundermittel, mit dem man immer und jederzeit höchste Gewinne erzielen kann. Sie bieten vielmehr die Möglichkeit, Risiken anders zu gewichten und gezielt Schwerpunkte abseits des Marktrisikos zu setzen. Umso erfreulicher ist es, dass diese Anlageklasse nun auch abseits der Hedgefonds-Welt angeboten wird und auch für den „normalen“ Anleger offen steht.

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Die Risiken im Portfolio sinnvoll managen

kurswert und nennwert

Anleger haben es aktuell nicht leicht: Es gibt so gut wie keine Zinsen, hohe Volatilitäten an den Aktienmärkten und eine langsam aber sicher steigende Inflation. Ein Problem zumindest lässt sich lösen: Eine sinnvolle Diversifikation des Portfolios. Nicht auf die klassische Art, denn da verpuffen die Effekte häufig. Sondern mit Investmentfonds, die vom allgemeinen Markt unabhängige Renditen erzielen können.

Diversifikation mit entscheidend für Anlageerfolg
Eine langfristige Anlage ist umso erfolgreicher je stärker das Portfolio diversifiziert ist. Doch Diversifikation ist nicht gleich Diversifikation. Gerade in Abschwungphasen zeigt sich, wie gut ein
Portfolio allokiert ist. Denn häufig bewegen sich viele Märkte und Anlageklassen in die gleiche
Richtung. Dabei gibt es sinnvolle Instrumente, um die Diversifikationseffekte zu verbessern.
Sparer durchleben harte Zeiten. Nicht nur die niedrigen oder auch nicht vorhandenen Zinsen machen
ihnen zu schaffen. Hinzu kommt die langsam aber sicher steigende Inflation – dies wird besonders
sichtbar am wöchentlichen Einkaufskorb. Aktien sind hier eine sinnvolle Alternative. Doch vor dem Hintergrund starker Schwankungen und möglicher Kursrückgänge, wie beispielsweise im Jahr 2018, zeigt sich wie wichtig eine sinnvolle Portfoliokonstruktion ist.

Funktionsweise von Investmentfonds

Risiken diversifizieren – aber richtig
Bei der Zusammenstellung eines Portfolios lauern viele Tücken. Auch wenn der Grundsatz einer
„breiten Risikostreuung“ befolgt wird, können die erzielten Effekte gering sein und langfristig nicht den
gewünschten Erfolg bringen. Der Grund dafür ist, dass eine klassische Risikoreduktion durch den
Einsatz von Assetklassen mit unterschiedlichem Risikoniveau erfolgt. In Niedrigzinsphasen ist das
keine gute Lösung. Hinzu kommt, dass viele Anlageklassen in Abwärtsphasen den gleichen Kursverlauf zeigen. Sinnvoller ist die Diversifikation über Anlageklassen, die eine niedrige bis keine Korrelation zeigen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Investmentfonds, die in der Lage sind global nicht nur in unterschiedlichste Bereiche zu investieren, sondern beispielsweise gesamtwirtschaftliche Trends zu
identifizieren. Das Ergebnis ist eine von der allgemeinen Marktentwicklung erzielte Rendite die einen
hohen Diversifikationseffekt auf das Portfolio hat.

Deshalb gilt, wer mittel- bis langfristig eine attraktive und reale Rendite erzielen will, kommt um ein
Aktieninvestment nicht herum. Am besten lässt sich dies über ein sinnvoll diversifiziertes
Fondsportfolio abbilden. Hier können solche Investmentfonds helfen, die in der Lage sind eine von der
allgemeinen Marktentwicklung abgekoppelte Rendite zu erzielen. Langfristig führt das zu einer
deutlichen Stabilisierung des Portfolios – ohne dabei signifikante Renditeverluste durch niedrige
Zinsen in Kauf nehmen zu müssen.

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