US-Wahlen 2016 – Was macht die Wall Street

Kursschwankungen

Die Präsidentschaftswahlen in den USA rücken immer näher. Weltweit wird mit Spannung erwartet, wer als erste Präsidentin oder nächster Präsident in das Weiße Haus einzieht. Dies ist nicht ohne Grund, denn vom Grundsatz stehen die beiden großen Parteien für eine unterschiedliche Wirtschaftspolitik. Wie jedoch auch immer die Wahl ausgehen wird: Die USA ist und bleibt auch in der Zukunft als Kernanlageklasse interessant.

Nicht nur Olympiamedaillenrekord, sondern auch S&P500-Rekordstand
121. Das ist der neueste Olympiarekord der USA. So viele Medaillen hat das olympische Team bei den Spielen 2016 in Rio geholt und damit mehr als jemals eine Nation zuvor. Und das Land der Superlative hat noch einen weiteren – für Anleger entscheidenden – Rekord vorzuweisen. Der amerikanische Leitindex S&P500 zeigt mit rund 2200 Punkten (Stand: 07.09.2016) den höchsten Stand seit der Rückrechnung 1789. Nicht ohne Grund: Die US-amerikanische Wirtschaft brummt. Die Zuwachsraten lagen jüngst bei 2,5%, die Löhne steigen und die Arbeitslosenquote ist stetig am Sinken. Auch wenn z.B. der Energiesektor leidet – aufgrund der gesunkenen Weltmarktpreise können Unternehmen im Erdölschieferbereich nicht kostendeckend produzieren – stehen die Vorzeichen für Anleger nach wie vor positiv, amerikanischen Aktien auch weiterhin das Vertrauen auszusprechen.

Größte Wertverluste des Dow-Jones-Index an einem Börsentag seit 1899

Obwohl Börsen Ungewissheit nicht mögen, ist es diesmal sehr ruhig unter den Börsianern
Nun stehen Wahlen an und die Finanzfachwelt diskutiert mögliche Auswirkungen des Wahlergebnisses auf Börse und Wirtschaft. Laut Aussagen einiger Experten sind die Republikaner grundsätzlich besser für die Börse, weil sie der freien Wirtschaft angeblich näher stehen. Demokraten hingegen stünden eher für Regulierung. Also etwas, dass in der Wirtschaft nicht besonders gern gesehen wird. Doch dieses Mal ist es möglicherweise anders. Hillary Clinton, eine Demokratin, gilt aufgrund ihrer Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit als Wunschkandidatin der Börsianer.

Für die Wall Street zählen im Moment andere Indikatoren
Die Gesamtzusammenhänge müssen betrachtet werden. Die Macht eines US-Präsidenten geht nicht ins Unendliche, wie bei Obama zu erkennen war. Für die Börse sind andere Fragen ohnehin von größerer Bedeutung: Grundsätzlich gilt, dass die Schuldenkrise der Euro-Zone und die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft aktuell sehr große Herausforderungen für die US-Wirtschaft darstellen. Und dann sind noch die Zinsen. Investoren beobachten sämtliche Bewegungen der FED sehr genau und reagieren sehr sensitiv auf Zinsschritte – völlig losgelöst von der Frage, welcher der beiden Kandidaten die Wahl gewinnt.

Fazit: Die US-Wirtschaft entwickelt sich aktuell sehr stark. Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Zinsanhebung nach den Wahlen wahrscheinlich. Die Frage, wer von den beiden Kandidaten gewinnen wird bzw. besser für die Wirtschaft ist, ist zweitrangig. Ohnehin können angebliche Börsenentwicklungen in Abhängigkeit von Wahljahr, Kandidat und Ausgang langfristig empirisch nicht belegt werden. Die USA ist nach wie vor ein entscheidender Bestandteil eines breit diversifizierten Portfolios, unabhängig vom Wahlausgang.

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