Der Bedarf an entwickelter Infrastruktur wie Flughäfen, Autobahnen und Straßen ist stetig am Wachsen. Für einen Geldanleger ergeben sich daraus nicht nur interessante Renditemöglichkeiten, sondern man kann sich mit diesem Anlagebereich auch etwas unabhängiger von allgemeinen Marktzyklen machen. Deshalb ist die Beimischung zu einem breit aufgestellten und langfristig ausgerichteten Depot sinnvoll.
Wirtschaftsentwicklung benötigt eine vernünftige Infrastruktur
1,8 Billionen USD: Das ist die Summe die weltweit und pro Jahr für Infrastrukturprojekte nach Schätzungen der OECD bis zum Jahr 2030 ausgegeben wird. Einige Institute setzen die Summe sogar noch höher an. Verwunderlich ist das keinesfalls, denn eine vernünftige Infrastruktur ist Grundvoraussetzung für eine prosperierende Wirtschaft. Industrieländer haben hier zwar einen strukturellen Vorteil. Aber gerade das ist der Grund, warum sie in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten viel Geld ausgeben müssen. Bestehende Infrastruktur muss gepflegt und erweitert werden, was wiederum zu höheren Investitionen führt. Deutschland z.B. benötigt in den kommenden zehn Jahren mehr als 180 Milliarden Euro jährlich nur für die Modernisierung von Schulen, Krankenhäusern, usw. In Schwellenländern ist die Situation noch deutlicher. Im Einklang mit der wirtschaftlichen Entwicklung wird immer mehr Geld in notwendige Infrastruktur investiert. Ein absolutes Muss, denn viele Schwellenländer verfügen nach wie vor z.B. nur über ein mangelhaftes Straßennetz. Hinzu kommen die globalen Herausforderungen durch Bevölkerungswachstum und Klimawandel.
Leere Staatskassen sorgen für private Investoren
Hier offenbart sich ein Problem: Staaten haben immer weniger Budget zur Verfügung. Dennoch können sie es sich nicht leisten, längerfristig notwendige Investitionen zurückzufahren. Sie gehen also immer mehr den Weg, ihre Pflichten an Privatunternehmen auszulagern. Ein Beispiel sind Autobahnen. In vielen Urlaubsländern ist deren Nutzung – anders als in Deutschland – kostenpflichtig. Hier sind Privatinvestoren eingesprungen, die sich um Ausbau und Wartung kümmern. Ein Win-Win-Geschäft für alle Beteiligten. Ein Beispiel ist Brasilien. Im Vorfeld der Fußball Weltmeisterschaft wurde massiv in Infrastruktur investiert. Für die Ausführung wurden international agierende Unternehmen beauftragt.
Für Anleger ergeben sich daraus interessante Chancen. Erstens bringen Infrastrukturprojekte stabile Einnahmen. Flughäfen z.B. werden immer genutzt und generieren so laufende Gebühren, unabhängig von Entwicklungen der Börsen. Zweitens entsteht hier ein Inflationsschutz. Denn wenn Staaten große Projekte an Investoren abgeben, dann sichern sich diese langfristig ihre Einnahmen durch an die Inflation gekoppelte Gebühren.
Infrastrukturinvestments bieten Wertstabilität und stabile Cashflows
Auf dieses Thema haben sich mittlerweile auch offene Investmentfonds spezialisiert. Sie suchen nach Unternehmen, welche sich auf Infrastrukturprojekte spezialisiert haben und ihr Geschäftsmodell auf laufende, stabile Einnahmen basiert. Als Anleger profitiert man hier doppelt. Einerseits durch die Vorteile dieser Investmentidee. Andererseits durch die Vorteile eines Investmentfonds, wie z.B. einer breiten Streuung auf die besten Unternehmen dieser Branche. Bei der Auswahl der Produkte gilt es jedoch darauf zu achten, ob wirklich in ein Infrastrukturprojekt investiert wird oder nur in ein Unternehmen, das im Bereich Infrastruktur tätig ist.
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