Nachdem sich seit Monaten Spekulationen um eine Zinserhöhung der US-Notenbank ranken, steht nun die Präsidentschaftswahl in den USA zusätzlich im Fokus. Unsicherheiten im politischen oder finanzpolitischen Rahmen wirken sich immer auf die Märkte aus und sorgen bei Marktteilnehmern für eine nervös angespannte Haltung. Die Entscheidung zwischen Trump und Hillary Clinton ist auch eine Entscheidung darüber, wie es an den Kapitalmärkten weitergeht. Clinton könnte Obamas Politik annähernd übernehmen, während Trump eine ganz andere Linie fahren und viele Veränderungen bringen wird. Es verwundert daher nicht, dass sich Investoren für Clinton entscheiden und sie als Frau an der Spitze Amerikas begrüßen würden.
Globale Verschuldung lässt die Märkte erzittern
Nach der Bekanntgabe der globalen Gesamtverschuldung von 152 Billionen US-Dollar oder 225 Prozent des globalen BIP hat der IWF mit seiner Veröffentlichung für reichlich Unruhe gesorgt. Der BIP Wert lag in 2002 bei 200 Prozent und ist innerhalb der letzten 14 Jahre um 25 Prozent angestiegen. Die Dynamik der globalen Verschuldung und die diesjährige Neuverschuldung der USA um mehr als 5 Prozent steht ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent gegenüber. Die restriktive Geldpolitik wird weiterhin nicht erwartet und Experten befinden, dass diese notwendig und die einzige Möglichkeit für eine Kehrtwende auf den schwankenden Märkten ist.
Niedrigzinsen bei langfristigen Anlagen
Auch die Rentenmärkte bleiben vom Niedrigzins und der allgemeinen Performance auf dem Finanzmarkt nicht verschont. Die langfristigen Zinsen befinden sich am Boden, was unter anderem durch die Kombination aus ökonomischer Stabilisierung und leicht gestiegener Inflation begünstigt wird. Anleiherenditen sollen durch die betriebene Geldpolitik im Abwärtsdruck reduziert werden. Eine Unterschreitung des Tiefpunktes aus 2015 scheint ausgeschlossen und man munkelt von einem kleinen Anstieg der Zinsstruktur. Von einer nachhaltigen Zinswende kann allerdings keine Rede sein.
Volatilität auf den Aktienmärkten ist möglich
Die Aktienmärkte profitieren derzeit von steigenden Anleiherenditen. Doch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass vor allem der US-amerikanische Markt überbewertet und mit Unsicherheit behaftet ist. In Europa haben Gerüchte über weniger Anleihekäufe der EZB für Nervosität gesorgt und Diskussionen ins Leben gerufen, die sich mit der Erreichung der Grenzen und Möglichkeiten der EBZ beschäftigen. Auch wenn es dafür keinen Beweis gibt, reichen die Gerüchte bereits aus, um den Markt volatil zu gestalten und bei Investoren Unsicherheit zu erzeugen. Hinzu kommt, dass die Wahlen in den USA und Referenden im Euroraum nicht ohne Einfluss bleiben werden. Im Zuge der Wahlkämpfe wird von Steuersenkungen und weiteren staatlichen Ausgaben gesprochen. Die teilweise viel zu hohe Bewertung von Aktien könnte sich durch diese Maßnahmen relativieren und eine gerechtfertigte Beurteilung der Märkte begünstigen.
Ausblick:
Die Wirtschaftszyklen unterscheiden sich auch bei tiefem Wachstum in wichtigen Aspekten nicht wesentlich von denen in der Vergangenheit. Die Arbeitslosenrate ist in der Eurozone als auch in den USA in den letzten Jahren gesunken. Geld- oder fiskalpolitische Stimulierungen sind aufgrund dieser Entwicklungen nicht erforderlich. Bei der Inflation ist keine veränderte Dynamik allein aufgrund eines tiefen Potenzialwachstums erkennbar. Die Inflationsentwicklung in den USA und in Europa ist unterschiedlich. In den USA liegt man recht nahe beim Zielwert der Notenbank von 2 Prozent. In der Eurozone liegt die Inflation seit längerem im Bereich von 1 Prozent, was gegen Deflationsrisiken spricht.
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Externe Quellen:
- Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
- Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
- Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
- Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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