Anlagekommentar Juli 2016 – Der Brexit kommt – welche Auswirkungen hat dies auf dem Finanzmarkt?

Anlagetipp

Der 23. Juni 2016 hat die Europäische Union (EU) vor eine Herausforderung gestellt. Mehrheitlich haben sich die Briten gegen die EU entschieden und sich für einen Austritt ausgesprochen. Kapitalmarktteilnehmer und Wettbüros hatten mit einem Verbleib Großbritanniens in der EU gerechnet, wodurch die Reaktion enorm war. Sowohl das britische Pfund wie die Aktienmärkte brachen vorübergehend ein und sichere Häfen, zum Beispiel Gold oder deutsche und amerikanische Bundesanleihen erlebten einen unaufhaltsamen Boom. Es bleibt abzuwarten, wie andere Industrieländer reagieren und wie sich deren Unzufriedenheit im Bezug auf die EU auf das einzelne Land und die Finanzwirtschaft auswirken wird.

Europa verliert an Bedeutung bei internationale Investoren
Der Euroraum lässt viele Menschen als Verlierer zurück. Die Massenarbeitslosigkeit und Stagnierung der Volkswirtschaften in Südeuropa sind nicht von der Hand zu weisen. Die Schuldenpyramide wird von der EZB stabilisiert, in dem schwache Schuldner über die Notenpresse finanziert werden. Der Zinssatz befindet sich unter Null und auch wenn der juristische Rahmen fehlt, handelt es sich um eine faktische Transferunion. Es besteht die Gefahr, dass das internationale Kapital aus dem Euroraum abgezogen wird. Warum? Weil die schwer kalkulierbaren politischen Unwägbarkeiten keine finanzielle Sicherheit ermöglichen und bei Anlegern daher auf wenig Interesse stoßen.

DAX Entwicklung

Britische Unternehmen profitieren derzeit auf den Aktienmärkten
Das Referendum hat die internationalen Aktienmärkte vorübergehend in eine Schockstarre mit sinkender Performance versetzt. Dabei verloren die britischen Aktien weitaus weniger an Wert, als es bei Aktien vom europäischen Festland der Fall war. Das schwache Pfund stützt die Volkswirtschaft mittelfristig, zumal die Firmen im FTSE Index rund 70 Prozent ihrer Gewinne im ausländischen Territorium erwirtschaften. Wer aktuell in britische Aktien investieren möchte, sollte sich auf Unternehmen mit einem hohen Exportanteil berufen. Es gibt nicht nur eine negative Beeinflussung, sondern eine Vielfalt unterschiedlicher Faktoren, die für ein schwankungsreiches zweites Halbjahr sorgen. Darin enthalten sind neben verschiedenen Faktoren die fehlende Phantasie im Gewinnwachstum, die Unruhen durch die politische Performance innerhalb der EU, potenzielle Gewinnwarnungen durch geopolitische Belastungen.

Anleihenmärkte warten mit sinkenden Renditen auf
Das Thema Zinserhöhung ist bei der US Notenbank nun endgültig abgeschlossen, sodass sich die Erwartungen für die globalen Anleihemärkte nicht verändern. Staatsanleihen mit US-amerikanischem Background sind weiter der sichere Hafen, wodurch die Renditen nicht steigen und weiter geringfügig ausfallen werden. In Europa herrscht Unsicherheit auf den Finanzmärkten, sodass deutsche Bundesanleihen zwar gefragt sind, aber weitere Tiefpunkte in der Rendite mit sich bringen können. Expansive Maßnahmen seitens der Notenbanken werden sich verstärken. Dies geht unter anderem aus der Ankündigung der Bank of England und der Schweizer Notenbank hervor. Auch die europäische Notenbank wird alles tun, um die südeuropäischen Anleihemärkte zu stützen.

Anlagemärkte Entwicklung

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Externe Quellen:

  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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