Anlagekommentar September 2016 – Nach ruhigen Wochen Ruf nach fiskalpolitischen Maßnahmen

Anlagetipp

Im Monat August schienen die internationalen Finanzmärkte beinahe geschlafen zu haben. Die Anlageklassen blieben größtenteils ohne Veränderung und auch die Weltwirtschaft zeigte sich nur mit einem schwachen Wachstum. In der Politik und bei den Notenbanken wird überlegt, welche Maßnahmen zur Unterstützung effektiv wären und eine Veränderung mit sich bringen. Bereits jetzt sprechen Experten von der Notwendigkeit fiskalpolitischer Maßnahmen und auch Anleger warten gespannt, was sich in den kommenden Wochen tut. Da keine handfeste Krise vorherrscht oder sich anbahnt, verhalten sich die Staaten ruhig und planen keine neuen Ausgabenprogramme. In Krisenzeiten mag die expansive Geldpolitik helfen, doch bei zu exzessivem Gebrauch wirkt sie sich eher kontraproduktiv aus. Die meisten Anleger zweifeln am aktuellen Programm der EZB und sind vom Helikoptergeld, der Finanzierung von Staaten, wenig überzeugt.

Marktteilnehmer sind auf Renditejagd
Heute ist es kaum möglich, eine attraktive Rendite zu erzielen und eine lohnende Investition zu tätigen. Die Aktienmärkte zeigen sich aktuell mit steigenden Kursen, da die Fundamentaldaten von Unternehmen derzeit keine wichtige Position einnehmen. Auf der Jagd nach Rendite steigen die Bewertungen von Unternehmen deutlich an, wobei die Gewinne eher moderat zulegten und die Aktien mit dem Risiko für Kursrückschläge einhergehen. Vor allem ein temporärer Anstieg der Renditen könnte zum Problem werden und Kursrückschläge nach sich ziehen. Die fiskalpolitischen Diskussionen stehen derzeit im Augenmerk, schließlich geben sie Auskunft über steigende Inflationserwartungen und damit über steigende Zinsen. Interessant sind nicht die überbewerteten Unternehmen, sondern vor allem die Firmen, die mit defensiven oder strukturell wachsenden Geschäftsmodellen präsent sind. Es bleibt abzuwarten, wie die EZB und internationale Notenbanken im letzten Quartal reagieren und welche Handlungen bisher noch nicht ausgesprochen, aber in den Köpfen der Notenbanken bereits manifest sind.

DAX Entwicklung

Staatsanleihen weiter mit niedriger Rendite
Auf den Rentenmärkten gibt es keine neuen Tendenzen. Fakt ist, dass die EZB noch lange an ihrer expansiven Ausrichtung festhält und in der kommenden Sitzung über eine Verlängerung des Anleihekaufprogrammes diskutiert. Ist das der Fall, werden Staatsanleihen aus dem europäischen Währungsraum weiter mit niedriger Rendite aufwarten und die gewünschte verbesserte Investitionslage für Marktteilnehmer ausbleiben. Im Gegensatz zur EZB hat die Fed Notenbank bereits von Zinserhöhungen gesprochen, wobei die Konjunktur diesen Gedanken nicht untermauert. Vielmehr herrscht in den USA eine Konjunkturabschwächung vor, welche durch höhere Zinsen begünstigt und unnötig verlängert würde. Für Sie als Marktteilnehmer heißt es derzeit: abwarten und Tee trinken. Was das letzte Quartal bringt, hängt maßgeblich von den Notenbank Entscheidungen ab.

Ausblick:
Auch wenn die BIP-Wachstumsraten in den USA sehr volatil sind, weisen die Daten auf eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Trends hin. Dies ist am Einkaufsmanager-Indizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor abzulesen, die deutlich im Wachstumsbereich liegen und auch das Konsumentenvertrauen bewegt sich auf dem Niveau vor der Finanzkrise von 2008. Der Euroraum scheint den Brexit gut „verdaut“ zu haben, denn der Aufschwung wurde dadurch bisher nicht groß tangiert, denn im August 2016 hat der Einkaufsmanager-Index für den Euro-Raum sogar leicht zugelegt. Als politische Unsicherheit in Europa bleibt weiterhin das Verfassungsreferendum im November 2016 in Italien, wo auch aus aktuellen Umfragen weiterhin keine klare Tendenz zu erkennen ist.

Anlagemärkte Entwicklung

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Externe Quellen:

  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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