Anlagekommentar November 2012 – Aktienmärkte und Konjunktur entwickeln sich konträr

Betrachtet man sich die jüngsten Statistiken, so finden sich erste Anzeichen für eine leichte Stabilisierung der Weltwirtschaft. Insbesondere die beiden größten Volkswirtschaften USA und China geben Grund zur Hoffnung. So weisen die neuesten Wirtschaftsdaten auf eine steigende Nachfrage der Konsumenten hin und auch der amerikanische Arbeitsmarkt zeigte sich zuletzt etwas erholt. Allerdings machte der an der Ostküste wütende Hurrikan „Sandy“ einen Großteil des im 4. Quartal erzielten Wachstums wieder zunichte. In China scheint sich dagegen das Wirtschaftswachstum derzeit wieder auf die gewohnten Werte einzupendeln.

Wirtschaftskrise in Europa hält an
Was die Eurozone betrifft, deutet nach wie vor alles auf eine leichte Rezession hin. Dies hat zur Folge, dass Europa nur einen geringen Beitrag zum weltweiten Wirtschaftswachstum leisten kann. Kommt es zu einem Wachstum bei der Weltwirtschaft, so liegt dies in erster Linie an den Schwellenländern. Diese werden im kommenden Jahr für etwa 80 Prozent des Wirtschaftswachstums verantwortlich sein. Den restlichen Teil steuert die U.S. Wirtschaft bei.

Steigende Aktienmärkte trotz Wirtschaftskrise
Wenn Wirtschaftsexperten von einer nahenden Rezession sprechen, so drückt dies normalerweise auch die Aktienkurse. Um so überraschender ist es, dass die europäischen Börsen derzeit im hohen einstelligen Bereich zulegen. Als Anleger sollten Sie sich jedoch nicht von den aktuell steigenden Aktienkursen blenden lasse. Diese dürften zu einem großen Teil der expansiven Geldpolitik der Notenbanken geschuldet sein. Auf Dauer wird dies kaum ausreichend sein, um für einen breiten Aufschwung an den Börsen zu sorgen. Allerdings profitieren die Börsen derzeit von den sehr geringen Zinsen, die es beispielsweise bei den Festgeldern gibt. Diese führen viele Anleger wieder zu Aktien, sodass sich zumindest für qualitativ hochwertige Papiere ein gewisses Potenzial ergibt. So zeigten sich insbesondere die Aktien der Deutschen Bank und Allianz im 3. Quartal sehr stabil.

Konjunkturelle Wende nicht in Sicht
Für die nächsten Monate ist trotz einiger positiver Anzeichen kein größerer Kursaufschwung zu erwarten. So sind die USA nach der Präsidentenwahl erst einmal damit beschäftigt, sich auf ein bestimmtes Steuer- und Ausgabenprogramm zu einigen. Dabei belastet der unsichere Ausgang der Verhandlungen auch die amerikanische Wirtschaft. Selbst wenn sich die beiden Parteien bis zum Ende des Jahres einigen, werden sich wirtschaftliche Auswirkungen kaum vermeiden lassen. Auch in Europa sind im Moment keine besonderen Anzeichen für eine Besserung in Sicht. Einzig die deutsche Wirtschaft war bisher in der Lage der Krise zu trotzen. Allerdings gibt es auch hier erste Anzeichen auf eine Abschwächung. Einzig die chinesische Wirtschaft dürfte auch in Zukunft ihr durchschnittliches Wirtschaftswachstum zwischen 7 und 8 Prozent beibehalten können.

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