Schwellenländer – warum sich jetzt der Einstieg lohnen kann

Anlageideen

Geopolitische Krisen waren in den letzten Wochen eine Belastung für die Börsen. Doch bekanntlich haben politische Börsen kurze Beine und mutige Anleger nutzen die jüngsten Kursrückgänge als Kaufchance. Vor allem die günstige Bewertung der Schwellenländer bietet Potenzial. In 2013 war die Anlage für Schwellenländer-Anleger frustrierend, was sich auch 2014 zum Jahresanfang fortsetzte.

Ankündigung der Fed über quantitative Lockerungen verunsicherte
Während 2013 die großen internationalen Indizes teilweise zweistellige Kursanstiege verzeichneten, lagen viele Emerging Markets am Jahresende im negativen Bereich. Die Ankündigung der US-Notenbank, die quantitativen Lockerungen zu drosseln, sowie eine mögliche Wachstumsverlangsamung in China sorgten bei zahlreichen Investoren für eine zunehmende Risikoscheu gegenüber den Emerging Markets. Es wurde als Folge daraus in großem Umfang Kapital abgezogen und in den USA bzw. Europa investiert. Auch im Jahr 2014 ging es ähnlich für die Schwellenländermärkte so weiter. Erst als vermutlich ein Großteil der Anleger nach dem ersten Quartal aus dem Markt ausstiegen war, entwickelten sich die jeweiligen Aktienindizes wieder positiv und der MSCI Emerging Markets liegt seit Jahresbeginn deutlich im Plus.

Vergleich der MSCI-Indizes
Beim Vergleich der Entwicklung der unterschiedlichen MSCI-Indizes kann man sich die Frage stellen, ob die großen Performance-Unterschiede der letzten Monate zwischen den Industrienationen und den Emerging Markets gerechtfertigt sind und ob sich zum Beispiel die jeweiligen Unternehmensgewinne ähnlich dynamisch entwickelt haben. Eine Antwort auf diese Frage gibt ein Blick auf die Entwicklungen der jeweiligen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (siehe Grafik unten). Es ist hier deutlich ein Bewertungsabschlag gegenüber den entwickelten Märkten zu erkennen. Dies ist nicht ungewöhnlich, denn Schwellenländer-Aktien weisen in der Regel häufig eine niedrigere Bewertung aus. Doch die aktuelle Differenz ist historisch gesehen sehr groß und sollte sich in Zukunft wieder verringern. Dies Spricht für ein Engagement innerhalb der Schwellenländer.

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Rahmendaten stimmen zuversichtlich
Nicht nur die rein aktienspezifischen Zahlen stimmen für die Emerging Markets zuversichtlich, sondern auch die länderspezifischen fundamentalen Rahmendaten. So ist die Arbeitslosigkeit in Asien mit Ausnahme von Pakistan generell deutlich geringer als in der westlichen Welt. Ebenfalls anziehen werden in den nächsten Jahren die Ausgaben für Infrastrukturmaßnahmen, wie Straßen- und Schienennetze sowie Flughäfen. Im Vergleich zu den westlichen Standards gibt es hier noch reichlich Aufhol­potenzial. Ein weiterer Punkt, der für ein Investment in den Emerging Markets spricht, sind die steigenden bzw. bereits sehr hohen Devisenreserven, die zu einer entsprechenden Stabilität der Staatshaushalte und der Währungen führen. Des Weiteren hat die geringe Staatsverschuldung im Vergleich zu vielen westlichen Ländern eine bessere Kreditversorgung der Wirtschaft zur Folge.

Niedrigzinsumfeld nimmt festverzinslichen Anlagen die Attraktivität
Trotz der geopolitischen Unsicherheiten, ist die aktuelle Lage insgesamt positiv für Aktien. Das derzeitige Niedrigzinsumfeld, das auch noch geraume Zeit anhalten wird, lässt Anlagen in festverzinsliche Papiere wenig attraktiv erscheinen, wodurch Aktienanlagen nahezu alternativlos bleiben. So haben die Zentralbanken in den USA, in Japan, China und der EU während der letzten Jahre massiv ihre jeweilige Bilanzsumme ausgebaut, aber zeitgleich liegt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes auf oder nahe an ihrem 10-Jahres-Tief, und auch die Inflation ist unverändert ausgesprochen niedrig.

Für Anleger, die von dem Potenzial der Emerging Markets überzeugt sind, sollten die derzeitige unsichere Lage an den Finanzmärkten für antizyklische Käufe nutzen.

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