Wie sinnvoll ist die finanzielle Repression für den Schuldenabbau?

Als finanzielle Repression wird eine eine Maßnahme von Staat und Notenbank bezeichnet, welche die Verzinsung von Staatsanleihen niedrig hält und weiterführend dafür sorgt, dass Staatsanleihen gekauft werden und die Gläubiger ausreichend Staatsanleihen in Form von Schuldtiteln kaufen. Derzeit hat die finanzielle Repression in Europa an Bedeutung gewonnen und es wird versucht, auf diesem Wege die Geldmittel Stabilität zu erhalten und nicht nur den Euro, sondern auch die Vereinigung Europa zu retten. Der ausreichende Effekt stellt sich natürlich nicht umgehend ein, sondern ebenso wie bei staatlichen Sparmaßnahmen in einem Zeitfenster, welches einige Jahre in Anspruch nehmen wird.

Was Anleger in der aktuellen Zeit beachten sollten
Aufgrund der finanziellen Repression liegen die Bonitätskriterien derzeit enorm niedrig und niedrige Renditen sinken weiter, wobei der Anleger ansprechende Kursgewinne erzielen kann. Für eine langfristige Anlage ist es ratsam, sich auf Länder mit einer möglichst geringen Manipulation der Zinsen zu entscheiden, um so auf lange Sicht einen Gewinn zu erzielen.
Auch bei Unternehmensanleihen sollen die Zinsen weiterhin niedrig bleiben. Es wird aber in Folge durch die finanzielle Repression auch erwartet, dass das Wachstum nur langsam, vergleichbar mit der Nachkriegszeit erfolgt. Die Rendite von soliden Unternehmen ist daher sehr gering und kann auch dauerhaft sehr niedrig bleiben.

Die Schlussfolgerungen auf dem Aktienmarkt
Die finanzielle Repression geht auch am Aktienmarkt nicht spurlos vorbei und nimmt maßgeblichen Einfluss. In vergangenen Modellen war es keine Seltenheit, dass in Zeiten in denen die finanzielle Repression gewährt wurde, Kurse an der Börse stiegen und eine positive Entwicklung der Werte aufwiesen. Doch besteht hierfür keine Garantie und es ist nicht charakteristisch, dass auch in diesem Fall eine Wertsteigerung an der Börse erfolgen muss.
Alternative Anlagen werden hingegen der Staatsanleihen mit einer Transaktionssteuer versehen, welche die Attraktivität und Akzeptanz auf dem Aktienmarkt schmälert und sich für Anleger keinesfalls als positive Folge der Situation erweist.

3 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Realistisch betrachtet kommt die Welt in den nächsten 10 bis 15 Jahren gar nicht mehr um einen Kapitalschnitt herum. Irgendwann befinden sich, mit Ausnahme von China, Norwegen und den d6l-Dealern, alle Volkswirtschaften in völliger Zinsknechtschaft. Dann wird das globale BIP als Schuldendienst abgeschöpft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für die Gläubiger gut ausgeht.

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