Historisch betrachtet ist der September der schwierigste Börsenmonat. Doch in diesem Jahr haben die Märkte vor allem durch die starken europäischen Wirtschaftszeiten und das ereignislose EZB-Treffen sowie die Herabstufung Portugals im Rating in der Gunst der Anleger gewonnen. Mit einem Zuwachs von 6,8 Prozent zeigte der DAX den größten Plus-Sprung auf. Doch auch die Hauptindizes in Frankreich und Italien steigen um über 4 Prozent. Der Spanische IBEX 35 litt hingegen unter dem Unabhängigkeitsreferendum von Katalonien und verzeichnete nur ein marginales Plus von 0,8 Prozent. Der großbritannische FTSE 100 Index verlor hingegen 0,8 Prozent. Auch beim STOXX Europe 600 mit 3,8 Prozent Plus und beim amerikanischen S&P 500 Index mit 1,9 Prozent zeichnete sich ein Aufschwung ab.
Geldpolitik normalisiert sich langsam
Nichts konnte die Kaufkraft der Anleger bremsen, weder die nordkoreanische Krise noch die Hurrikan Auswirkungen in den USA. Ebenso einflusslos blieb die angekündigte Bilanzkürzung der FED und die schwächeren Fundamentaldaten aus China. Ungewöhnlich aber wahr: Selbst die Bundestagswahl beeinflusste die Börsenwerte nicht negativ. Aktuell kauft die EZB monatlich Anleihen für 60 Milliarden Euro an. Von einer konkreten Einstellung der Anleihekäufe ist bisher noch keine Rede und doch munkeln Experten, dass sich die Käufe in 2018 im Verlauf des Jahres gen Null bewegen werden. Nicht zuletzt bleibt dazu der Wechselkurs im Fokus der Notenbänker, die eine zu frühe Straffung der monetären Begleiterscheinungen verhindern möchten. Bei der amerikanischen Notenbank FED wurde bereits am 20. September 2017 darüber gesprochen, dass es ab Oktober keine zusätzlichen Käufe von Staatsanleihen und Pfandbriefen geben wird. Auf die Finanzmärkte sollte diese Änderung keine spürbaren Auswirkungen haben.
Anleihen sind stark untergewichtet
Aktuell ist die Rede von einem tendenziellen Zinsanstieg. Anleihen sind untergewichtet, um eine Beeinflussung durch höhere Marktzinsen auszuschließen. Aktuell hegen einige Anleger die Sorge, dass sich die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten nach unten dividieren und vom aktuellen Wachstumskurs Abstand nehmen wird. Eine gewisse Skepsis lässt sich nicht von der Hand weisen, was sich vor allem auf den Aktienmärkten äußert. Inwieweit die Prognosen eintreten oder weiteres Wachstum vorherrscht, werden die nächsten Monate bis zum Jahresanfang 2018 zeigen.
Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Mit dem weiterhin weltweit besten Wirtschaftswachstum seit Jahren und den positiven Ergebnissen bei den Unternehmensgewinnen, bleibt das fundamentale Umfeld weiter unterstützend für Aktien und Unternehmensanleihen. Das globale Wirtschaftswachstum war im zweiten Quartal 2017 das höchste seit 2010. Während die Erstarkung des Euro die Börsen in Europa unlängst etwas belastet hat, kann dies jedoch als vorübergehendes Phänomen in einem ansonsten intakten Umfeld angesehen werden. Die Bewertungen der wichtigsten Aktienmärkte liegen zweifellos über den langfristigen Mittelwerten und auch die Kreditaufschläge von Unternehmensanleihen befinden sich in einem historischer Tief. Zudem sind die impliziten Aktienvolatilitäten tief. Aus empirischen Analysen kann man allerdings erkennen, dass die aktuellen Aktienbewertungen und tiefen Volatilitäten weitgehend im Einklang mit dem insgesamt guten fundamentalen Daten stehen und damit keinesfalls zwingend Hinweise auf Übertreibungen darstellen.
Die Dividendenwerte sorgen weiterhin für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte bleiben weiterhin als Beimischung interessant. Nach einer markanten relativen Schwäche in 2015 konnten sich die Schwellenländermärkte in 2016 und 2017 erholen. Hierbei gilt Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region, wo ein langfristiges positives Ertrags-Risikoverhältnis erwartet werden kann. Als Risikofaktor in diesem Markt bleibt weiterhin die hohe Fremdwährungsverschuldung vorwiegend in US-Dollar. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten weiter oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen.
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Externe Quellen:
- Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
- Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
- Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
- Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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