Geldanlage, nur das kaufen, was man versteht

Zwei beliebte und einfache Anlageformen sind für Anleger zur Zeit unattraktiv, festverzinsliche Wertpapiere wie z.B. Bundesanleihen und Aktienanlagen. Anleger auf der Suche nach attraktiveren Anlageformen entdecken Hebelprodukte. Diese bergen bei erhöhten Erträgen aber auch erhöhte Risiken.

Zehn jährige Bundesanleihen bringen weniger als 3% Ertrag, Termingeld sogar weniger als 2%. Die aktuellen Turbulenzen am Aktienmarkt schrecken Anleger von einem Investment ab. Erinnerungen an an die Kursstürze während vergangen Dekade tragen nicht zum Vertrauen bei.

Einige Anleger glauben Hebelprodukte seien Alternativen zu den o.g. Anlageformen. Sie setzen auf Zertifikate, die einen Index wie den DAX nachvollziehen. Durch die Verteilung auf mehrere Aktienwerte soll das Verlustrisiko verringert werden und der Anleger unabhängig von der Kursentwicklung eines einzelnen Wertes bleiben. Es werden sowohl Zertifikate mit Puffer gegen Verluste als auch mit Hebelwirkung angeboten. Der Hebel wirkt jedoch immer in beide Richtungen.

Ganz Mutige setzen auf Hebelprodukte wie Optionsscheine. Kleinste Kursschwankungen verändern
durch den Hebel den Wert des Optionscheines drastisch in beide Richtungen. Das Risiko ist das Verfallsdatum. Mann kann Verluste nicht aussitzen und erleidet einen Totalverlust wenn sich die Märkte anders als geglaubt entwickeln.

Profiinvestoren machen einen großen Bogen um diese Anlageformen weil Kosten, Risiko und Ertrag in keinem Verhältnis stehen. Gerade das Kleingedruckte bei Airbag Zertifikaten macht Profis Sorgen. Während der Airbag nur bei extremen Kursstürzen wirkt sind die Chancen bei Kurssteigerungen oft sehr begrenzt.

Alle Hebelprodukte haben das Risiko desTotalverlustes. Hebelprodukte sind für Investoren, die einen Totalverlust problemlos verkraften können. Zertifikate mit Airbag sind intransparent. Sie haben versteckte Kosten und das Ausfallrisiko, falls die emittierende Bank insolvent werden sollte.

Die vermeintlichen Alternativen können tückisch sein. Anleger müssen neben der Produktkonstruktion, das Risiko-Ertrags-Profil und die Kosten kennen um eine vernünftige Anlageentscheidung zu treffen.

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