Anlagekommentar Juli 2013 – Schluss mit dem quantitative Easing in den USA

Der finanzpolitische Pfad für die kommenden 2 Jahre wurde dargestellt und zeigt auf, dass die bisher in enormer Höhe von 85 Milliarden Dollar pro Monat umfassenden Ankäufe von Anleihen sich dem Ende neigen. Schon ab dem 4. Quartal sollen Anleihenkäufe minimiert und bis Mitte 2014 zum Auslaufen gebracht werden. Dabei bleiben die Leitzinsen derweil annähernd bei Null. Wenn die Arbeitslosenquote auf 6.5% fällt, sowie die Inflation dem 2% Ziel der Notenbank entspricht, kann von einem Wachstum der Wirtschaft die Rede sein. Durch die massiven Anleihenkäufe in den letzten Monaten war ein Wachstum nicht in realer Darstellung erkennbar. Der Wachstumsausblick stellt sich laut US Notenbank optimistisch dar und soll im Jahr 2014 mit 3.0 bis 3.5 Prozent überzeugen. Durch Anleihenkäufe in Milliardenhöhe, hat die Geldpolitik der USA sich eher locker gezeigt. Bewahrheitet sich die Tendenz für 2014, dürfe eine Zinserhöhung in 2015 auf der Agenda stehen.

Orientierung der Anleihenkäufe am Wirtschaftsverlauf
Auch wenn die Prognosen für Anleihenkäufe und eine sicherere Geldpolitik gut stehen, merkte Fed-Chairman Bernanke an, dass die Finanzpolitik situativ bleibt und sich an aktuellen Zahlen orientieren wird. Verbessert sich die Konjunktur im kommenden Jahr ersichtlich und tatsächlich, wird die Bewertung von Aktien und der Anleihenkäufe wieder nach Fundamentaldaten und nicht mehr anhand von Anleihenkaufprogrammen der Notenbank erfolgen. Dieser Ausblick hat einige Akteure an den Aktien- und Anleihenmärkten enttäuscht und nicht die erwartete positive Rezension erbracht. Um mittelfristig mit Rentabilität zu überzeugen, benötigen Aktienmärkte ein Gewinnwachstum. Bleibt das Wachstum schwach, wird die derzeit praktizierte Finanzpolitik länger fortgeführt. Stärkt sich das Wachstum, werden höhere Gewinne von Unternehmen die Geldpolitik attraktivieren.

Was wird aus der lockeren Geldpolitik?
Für Europa ist keine Änderung der Finanzpolitik vorgesehen. Die schwache Konjunkturentwicklung macht es notwendig, weiter monatliche Anleihenkäufe zu tätigen und so der Volkswirtschaft auf die Sprünge zu helfen. In Japan hat die expansive Finanzpolitik erst Anklang gefunden, sodass hier noch kein Ende in Aussicht steht. Ein wirtschaftlicher Aufschwung und mehr Sicherheit auf dem Markt könnte dafür sorgen, dass Anleihenkäufe nicht mehr notwendig sind und sich die Wirtschaft von allein saniert und finanzpolitische Entscheidungen ändert.

Fazit für die Anlagestrategie
Nach den Aussagen von Fed-Chairman Bernanke sind die Rentenprodukte wegen der Zinserhöhungsängste stark gefallen. Mittlerweile haben sich die Kurse stabilisiert und steigen wieder an. Die Aktienprodukte haben ebenfalls unter der Unsicherheit durch die Aussagen gelitten. Die Kurse haben sich jedoch sehr schnell wieder nach oben bewegt, da die wirtschaftlichen Rahmendaten für den Aktienmarkt weiterhin positiv ist. Diese Kursschwankung spiegelt die enorme Abhängigkeit der Finanzmärkte von der Politik wieder. Die wirtschaftlichen Rahmendaten werden dann sehr schnell ausgeblendet. Aufgrund der derzeitigen Rahmendaten waren die Kursrückgänge jedoch eine gute Gelegenheit, Positionen bei Renten- und Aktienprodukten nachzukaufen.

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