Wo befinden wir uns im Börsenzyklus?

Die aktuelle Aktienmarkthausse ist Anfang März 2014 fünf Jahre alt geworden. Da eine plausible Erklärung der Anstiege von Indizes wie dem DAX oder S&P 500 nicht möglich ist, fließen verschiedene Kommentare in die Bewertung ein. Man spricht von einer Blase und bemerkt nicht ohne Grund, dass die lockere Geldpolitik der Notenbanken die Aktien auf ein Rekordniveau getrieben hat. Das Fundament für Anstiege ist zu wenig, wie Börsengurus aufzeigen. Ist die als Erholung präsentierte Ansicht tatsächlich nur eine Blase und steht deren Platzen kurz bevor? Historische Höchstwerte durch kreditfinanzierte Spekulationen müssen irgendwann zu Problemen führen. Der jüngst fallende Preis für Kupfer ist hier nur ein Aspekt, dem man sein Augenmerk schenken sollte.

Wo stehen wir wirklich?

Barry Ritzholz von The Big Picture veröffentlichte in seinem Blog einen Chart des Departments of Global Studies & Geography von Hofstra University, wo der Verlauf der Marktstimmung innerhalb eines Börsenzyklus dargestellt wird.

Börsenzyklus und Verhalten AnlegerQuelle deutsche Übersetzung der Grafik: FONDS professionell Multimedia GmbH

Barry Ritzholz geht davon aus, dass wir den zweiten Zyklus bereits verlassen haben und direkt auf die dritte Phase zusteuern. Dies ist der Zeitpunkt, an dem die Medien ihren Fokus auf das Thema lenken und viele Privatanleger sich für eine Spekulation an der Börse entscheiden. In Anbetracht der Absätze im Fondsbereich klingt es schlüssig, da die Nachfrage nach Aktienfonds in den vergangenen Monaten anstieg und sich ein klarer Boom erkennen lässt.

Ein Absturz ist unvermeidlich. Ein derzeitiger Ausstieg wäre aber zu früh.
Der bekannte Investor Jeremy Grantham, dessen Gesellschaft selbst 160 Milliarden US Dollar verwaltet, spricht von derzeit sehr überbewerteten Aktien. Seine Worte deuten auf eine 65 prozentige Überbewertung hin, auch wenn er die Blase bisher noch ausschließt. Da die Legende auf dem Aktienmarkt zuverlässig von der Technologieblase und Immobilienblase gesprochen hat, gewinnen seine Worte auch jetzt an Gewicht. Schon damals hat er auf die Gefahren hingewiesen und seine Glaubwürdigkeit unterstützt, als er mit den Einschätzungen richtig lag und die Blasen wirklich geplatzt sind.

Laut seiner Aussagen müsse der Index noch gute 30 Prozent zulegen, ehe man wirklich von einer Blase sprechen kann. Derzeit sind die Berechnungen laut seiner Einschätzung nur von ein bis zwei Standardabweichungen geprägt. Die Blase kann also kurz bevorstehen, ohne dass sie aktuell eine akute Gefahr darstellt und zu schnellen Handlungen und unüberlegten Schritten verleiten soll. Auch die Marktstimmung zeigt derzeit keine Überhitzungserscheinungen. Vor allem professionelle Anleger lassen sich von dem aktuellen Anstieg leiten und gehen davon aus, dass die US Notenbank weiter das Richtige tun und eine Blase vermeiden wird.

Gewinne sichern und Markt beobachten
Die aktuelle Sicherheit der Anleger folgt einem Schein, der in Anbetracht der Tatsachen täuschen und so schneller als gedacht zur Blase führen kann. Es ist deshalb sinnvoll, regelmäßig Gewinne abzusichern und den Markt im Auge zu behalten. Auch dieser Börsenzyklus wird, wie alle anderen bisher, einmal mit einem Kursrückgang enden. Der nächste Kursrückgang kann dann wieder mit den abgesicherten Gewinnen zum Einstieg oder Nachkauf sinnvoll genutzt werden. Gutes Timing heißt, anders als die Börsenmehrheit handeln.

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  1. Einige Fondsanbieter verzichten auf Spekulationen in Agrarderivate Nachdem die Deutsche Bank auf die mögliche Unterlassung von Spekulationen in Agrarderivate rertieage, wollen jetzt auch weitere Fondsgesellschaften in Publikumsfonds keine Spekulationen in Agrarderivate vornehmen.mehr s. Link Presseschau.

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