Geldanlagen im 4. Quartal 2019 – Das Jahr 2019 war ein Feuerwerk an den Börsen

Kursschwankungen

Für Geldanleger war das Jahr 2019 so positiv wie selten zuvor. Auch wenn es zwischenzeitlich zu kurzzeitigen Turbulenzen kam, haben die Anlagemärkte deutliche Gewinne verzeichnen können. Positiv stimmt insbesondere, dass sich die Märkte nicht durch politische Unruhen, wie beispielsweise dem Handelsstreit zwischen der USA und China oder dem Brexit nicht nachhaltig haben beeinflussen lassen. Das Jahr 2019 war somit ein starkes Börsenjahr. Auf der Seite der großen Flops ist so gut wie nichts zu sehen. Bis auf Erdgas oder Stahl im Rohstoffbereich gab es wenig Verlierer auf dem Börsenparkett.

Ein Feuerwerk brennt ab
25,3 Prozent: Das ist der stolze Zuwachs, den der DAX Index den Anlegern beschert hat. Und auch andere Märkte liegen auf der gleichen Linie. Der US-amerikanische S&P 500 Index beispielsweise liegt sogar bei satten 28,9 Prozent. Dieses Bild zeigt sich auch an anderen Märkten. Der japanische NIKKEI 225 Index legte mit über 18 Prozent ebenfalls deutlich zu. Auch der isolierte Blick auf das vierte Quartal zeigt, wie stark die Dynamik an den Börsen war. Allein in den letzten drei Monaten legte beispielsweise der DAX Index um mehr als 6 Prozent zu und reiht sich so in die Liste der erfolgreichen Börsen ein.

Ausgewählte Märkte im Überblick

Verluste aus 2018 wettgemacht
Der Jahresrückblick belegt: 2019 war ein mehr als erfolgreiches Jahr für Anleger. Doch was sind die Gründe dafür?

  • Erstens: 2018 war insbesondere im vierten Quartal geprägt von starken Kursrückgängen. Ausgehend von diesen teils massiven Verlusten entstand eine gute Ausgangslage für 2019.
  • Zweitens: Eine genauere Analyse der Kursverluste im vierten Quartal 2018 zeigt, dass diese politisch getrieben waren. Brexit, Handelsstreit USA und China oder die Situation in Italien – das sind nur die wichtigsten Beispiele die zur negativen Übertreibung an den Börsen geführt haben.

Die tatsächliche Situation auf der realwirtschaftlichen Seite rechtfertigte diese massiven Rückgänge nicht. Folgerichtig haben sich die Börsen seit Beginn des Jahres 2020 erholt. Mehr noch: Die Verluste wurden überkompensiert. Pessimisten die für 2020 ein extrem schweres Jahr vorhersagten wurden eines Besseren belehrt.

Federal Reserve System (Fed): „Sehr gute Wirtschaftslage!“
Besonders positiv zu werten ist der Umstand, dass die Märkte eines deutlich gezeigt haben: Sie haben sich in 2019 zum großen Teil von den politischen Rahmenbedingungen emanzipieren können. Der Grund dafür ist einfach. Sowohl beim Brexit als auch beim Handelskonflikt wurden die Kriegstrompeten lauter geblasen als notwendig. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hingegen waren nach wie vor intakt, zumal es auf beiden Gebieten insbesondere im zweiten Halbjahr Fortschritte bzw. Anzeichen für eine Lösung gab. Wie gut die Rahmenbedingungen in Wirklichkeit sind, erläuterte die amerikanische Notenbank Federal Reserve System (Fed). Auf der Pressekonferenz am 11. Dezember 2019 lenkte Fed-Chef Jerome Powell das Augenmerk auf die sehr gute Wirtschaftslage des weltweit wichtigsten Marktes. Stabiles Wachstum und florierender Arbeitsmarkt – das sind nur zwei Parameter, die Powell in seiner Präsentation ansprach.

Sein Fazit: Der Leitzins bleibt im Korridor von 1,5 bis 1,75 Prozent. Zuvor hatte die Federal Reserve System (Fed) dreimal hintereinander den Leitzins jeweils um 25 Basispunkte gesenkt, um eine Abkühlung der US-Wirtschaft zu verhindern und einen Puffer für den Fall einer Zuspitzung des Handelskrieges mit China aufzubauen. Eine Rezession der US-Wirtschaft sei äußerst unwahrscheinlich, das Wachstum überzeugend.

Europäische Zentralbank (EZB): Wenig Spielraum für neue Chefin
Ob der Wechsel an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas an der Niedrigzinspolitik ändern wird, bleibt zwar abzuwarten. Fakt ist aber, dass die neue Chefin Christine Lagarde nur wenig Spielraum hat. Zwar ist die Wirtschaftslage in der EU nicht schlecht. Aber die Inflationsrate verharrt auf unerwünscht niedrigem Niveau und die Meinungsverschiedenheiten mit dem Handelspartner USA nehmen stetig zu. Folgerichtig sehen Experten hier eine Zunahme des sogenannten „Quantitative Easing“ sowie ein Festhalten an niedrigen Zinsen. Lagarde ist sich bewusst: Ihre Arbeit ist stark geprägt durch Brüssel und andere europäische Hauptstädte.

Entwicklung Goldpreis

Bei den Rohstoffen gibt es in 2019 bei Gold und Erdöl starke Zuwächse
Das vierte Quartal bescherte auch den meisten Rohstoffen einen Zugewinn. Der Preis für Erdöl (Sorte Brent) stieg von unter 60 USD auf aktuell knapp 67 USD. Gold konnte mit knapp 3 Prozent ebenfalls zulegen. Interessant ist hier aber der Blick auf das gesamte Jahr 2019: Erdöl legte um satte 27 Prozent zu. Der Goldpreis stieg um rund 19 Prozent. Primär erfolgte der Zuwachs im dritten Quartal, als die Verunsicherungen an den Märkten kurzzeitig zuzunehmen schienen.

Fazit
2019 war ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr für Anleger. Im Gegensatz zu Haussephasen in der Historie sehen wir aktuell eine intakte wirtschaftliche Situation. Was bedeutet das für Anleger? Die Weltwirtschaft hat noch ausreichend Wachstumsdynamik, um im Jahr 2020 zumindest moderat und ohne Rezession zu wachsen. Und noch eine gute Nachricht: Die Börsen haben verstanden, dass politische Querelen nichts an der ökonomischen Situation ändern, und die ist derzeit – global gesehen – gut. Deshalb bleibt die bisherige Aussage weiter bestehen: Ein sinnvoll diversifiziertes Portfolio ist die beste Grundlage für 2020. Qualitätsaktien sowie Dividendentitel werden auch in den nächsten Quartalen zu den bevorzugten Anlagen gehören – unabhängig von politischen Kurzzeitausfällen.

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