Anlagekommentar September 2017 – Politisches Chaos im Weißen Haus belastet

Anlagetipp

Die Kapitalmärkte haben derzeit einige Belastungen zu verkraften. Insbesondere gehören dazu der wieder aufflammende Nordkoreakonflikt, die chaotischer agierende US-Regierung, ein steigendes handelspolitisches Konfliktpotenzial und der anhaltend starke Euro. Die weiterhin positive volkswirtschaftliche Lage und das gute Unternehmensumfeld wird von den politischen Sorgen überdeckt.

Viele Zweifel an geplanter Steuerreform und geopolitische Einflüsse sind aktuell erschreckend
Ob der Rücktritt von Steve Bannon, die Auflösung des Beratungsgremiums der Wirtschaft oder Kritiken und Drohungen in den Medien sowie die von Donald Trump angekündigte Grenzmauer zu Mexiko: Derzeit geht es im geopolitischen Sektor mehr als rund. Nordkorea und die USA heizen einen unaufhaltsamen Streit an, die Handelspraktiken von China sind bei Trump ins Visier geraten und ein Handelsabbruch soll erpresst werden, wenn sich China weiterhin im Handel mit Nordkorea bemühen wird. Sowohl der asiatische wie der europäische Markt haben sichtbare Spuren von den politischen Auseinandersetzungen davon getragen. Der STOXX Europe 600 sank zum Monatsende August um 1,1% und auch der DAX ging mit 0,5% Verlust aus dem Abschluss hervor. Ungewöhnlich aber wahr: Der S&P 500 Index bliebt vom „Absacker“ unberührt.

DAX Entwicklung

Asien und Europa im Wirtschaftswachstum – Unkonstante Signale aus den USA
Lenken Sie den Blick auf die Volkswirtschaft, spricht weiterhin alles für ein Investment auf dem europäischen oder asiatischen Markt. Nachhaltige Preisentwicklungen und ein hohes Wirtschaftswachstum setzen deutliche Zeichen. Anders sieht es in der US-Wirtschaft aus. Die Einzelhandelsumsätze stiegen in diesem Quartal anfänglich, doch zum Halbjahr drehte sich die Performance um und die Konsumschwäche ließ sich nicht mehr von der Hand weisen. Ersichtlich ist auch, dass der Immobilienmarkt bereits über dem Gipfel ist und aktuell nur noch mit einer Stagnierung oder einem Rückgang gerechnet werden kann. Der amerikanische Markt ist derzeit besonders volatil und daher nichts für Anleger mit dem Wunsch nach einem möglichst niedrigen Risiko.

Staatsanleihen und Gold steigen im Wert
Der schwache Dollar und die Unsicherheit auf den Finanzmärkten haben den Goldpreis gepusht. Mit einem prozentualen Anstieg von 4,1 pro Unze hat er sich nicht nur erholt, sondern einen enormen Aufschwung erlebt. Ebenso attraktiv sind derzeit Staatsanleihen einzuschätzen, wodurch sie wie Gold zum sicheren Hafen werden.

Inflation ist immer noch tief
Betrachtet man die Kerninflation (in der die schwankungsanfälligen Komponenten Lebensmittel und Energie ausgeschlossen sind), dann ist diese niedriger als im letzten Konjunkturzyklus. Dies kann man sowohl in Europa als auch in den USA sehen. Die tiefe Inflation in der Eurozone lässt sich dabei immer noch mit der hohen Arbeitslosenquote begründen. In den Vereinigten Staaten von Amerika kann ein hoher Anteil des Gesundheitssektors und von Mietausgaben zumindest teilweise erklären, warum die Inflation zurzeit nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Einklang steht. Aber auch der Lohndruck durch steigender Löhne, ist in den USA verhalten.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Mit dem weiterhin weltweit besten Wirtschaftswachstum seit Jahren und den positiven Ergebnissen bei den Unternehmensgewinnen, bleibt das fundamentale Umfeld weiter unterstützend für Aktien und Unternehmensanleihen. Während die Erstarkung des Euro die Börsen in Europa unlängst etwas belastet hat, kann dies jedoch als vorübergehendes Phänomen in einem ansonsten intakten Umfeld angesehen werden. Die Bewertungen der wichtigsten Aktienmärkte liegen zweifellos über den langfristigen Mittelwerten und auch die Kreditaufschläge von Unternehmensanleihen befinden sich in einem historischer Tief. Zudem sind die impliziten Aktienvolatilitäten tief. Aus empirischen Analysen kann man allerdings erkennen, dass die aktuellen Aktienbewertungen und tiefen Volatilitäten weitgehend im Einklang mit dem insgesamt guten fundamentalen Daten stehen und damit keinesfalls zwingend Hinweise auf Übertreibungen darstellen.

Die Dividendenwerte sorgen weiterhin für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte sind weiterhin als Beimischung zu empfehlen. Hierbei gilt Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region, wo ein langfristiges positives Ertrags-Risikoverhältnis erwartet werden kann. Als Risikofaktor in diesem Markt bleibt weiterhin die hohe Fremdwährungsverschuldung vorwiegend in US-Dollar. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten weiter oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.

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Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:

  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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